Liebesliste

Kürzlich taten sich Abgründe auf: Ich musste erfahren, dass einer meiner langjährigsten Freunde bei der letzten TV-Ausstrahlung die alten Star Wars-Filme zum ersten Mal vollständig sah. Ja, Episode IV bis VI, die zwischen 1977 und 1983 erschienen. Da denkt man, man kennt jemanden nach knapp dreißig Jahren. Raul* wusste nicht mal, dass Darth Vader am Ende stirbt!

Kritisch, wie er ist, merkte er die ein oder andere Unzulänglichkeit an, die er empfunden hatte. Liebenswert, wie er ist, verschonte er mich dabei wohl mit dem vollen Umfang seiner Meinung. Für eine tiefgehende Diskussion war keine Zeit, aber ich verspürte bereits eine Schwierigkeit: Wie kann man jemandem, dessen erster richtiger Kontakt mit der Krieg der Sterne-Saga als Thirtysomething und eher zufällig durch TV-Berieselung stattfindet, diese unglaubliche, generationenübergreifende Faszination erläutern? Jemandem, der zwar Genres wie Sci-Fi, Abenteuer etc. nicht abgeneigt ist, der aber auch mit recht abgeklärtem Blick das riesige Unterhaltungsangebot unserer Zeit sondiert?

Eine schnelle Antwort kenne ich noch nicht. Daher versuche ich kurz auzuflisten, was wir alles an diesen Filmen lieben – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Genremix

Eine der größten Inspirationsquellen für Star Wars-Schöpfer George Lucas waren alte Flash Gordon-Serials, die er in seiner Kindheit gesehen hatte. Nachdem er die Rechte an dem Stoff nicht bekam, entschloss er sich, eine eigene Geschichte zu kreieren. Neben leichtverdaulichen Weltraumabenteuern ließ er noch eine Reihe weitere Genres in seine Version einer Space Opera einfließen: In Star Wars finden sich Westernelemente neben Mittelalterversatzstücken, Anleihen an Mantel- und Degen-Filmen und Aspekte von Science Fiction, Märchen, Kriegsfilmen, Piratengeschichten und anderen tollen Sachen. Also so ziemlich allem, was insbesondere Kindern Spaß macht. Han Solo etwa ist der lässige Westernheld, dem viele Jungs nacheiferten und den nicht wenige Mädchen anhimmelten. Luke Skywalker der tapfere Jüngling, der zum Ritter wird. Yoda das mystische Wesen aus einer Fantasygeschichte. Die Rebellen manövrieren ihre X-Flügler wie irdische Weltkriegspiloten. Es gibt Schmuggler, Gangsterbosse, Sklaven, Kopfgeldjäger, Prinzessinnen, Farmer, Generäle, Zauberer, Spieler und Fliegerasse. Alles in einer Geschichte!

ein Märchen?

Es ist eine Übertreibung zu sagen, dass Star Wars ein Märchen im Weltraum ist. Aber es hat märchenhafte Züge, die über den Eröffnungssatz („Es war einmal, in einer weit, weit entfernten Galaxis“) hinausgehen. Das verdient besondere Erwähnung, denn dieser leicht märchenhafte Charakter sorgt für die Zeitlosigkeit der Geschichte und dafür, dass wir uns in ihr zuhause fühlen – obwohl sie in einer so weit entfernten Galaxis spielt. Der Todesstern ist eine Burg, bewacht vom bösen schwarzen Ritter, Darth Vader, aus der der heldenhafte Jüngling die Prinzessin rettet. Oder es zumindest versucht, denn in Star Wars wird eben so manches abgewandelt, was dazu führt, dass sich Prinzessin Leia zu einem guten Teil selber den Weg freischießt. Doch am Ende kann man auf jeden Fall sagen: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Und das vermittelt ein verdammt gutes Gefühl, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene mögen.

altbewährt

Wenn man sie auf ihren Kern reduziert, gibt es nicht viele Geschichten, die uns Menschen interessieren. Die Heldenreise ist ein Urmuster, das seit tausenden Jahren kulturübergreifend ihre Rezipienten in den Bann zieht. Weil sie elementare menschliche Konflikte in stilisierter Form darstellt. George Lucas hat sich bewusst deutlich an dieser Heldenreise orientiert, um eine universell funktionierende Geschichte zu erzählen.

Epik

Eben war es noch das locker-flockige Abenteuer von einer bunt zusammengewürfelten Truppe, da tun sich plötzlich galaxisbestimmende Zusammenhänge auf, verändern familiäre Verbindungen alles und unsere Helden bekommen ihre schwersten Prüfungen auferlegt. Die Star Wars-Saga ist von epischem Ausmaß, egal ob man alle (bisherigen) sechs Teile oder nur die drei alten betrachtet. Eine (welt)raumgreifende Geschichte von einem Jungen, der auszog, um die Galaxis zu retten und dabei das schlimmste Geheimnis seiner Familie erfährt (Luke Skywalker). Oder die Tragödie eines Mannes, der zum mächtigsten Krieger wurde und blind vor Liebe alles zerstörte, wofür er einst kämpfte, bis er am Ende von seinem Sohn zurück zum Guten geführt und erlöst wird (Anakin Skywalker). Die Darstellung des ewigen Kampfes des Guten gegen das Böse, des Untergangs der Demokratie und des Auflehnens gegen die Diktatur. Von Hoffnung, Liebe und Schmerz. Kurz: Da steckt einiges drin.

Fantasie

Was ist das tollste Spielmittel? Die Fantasie. Sie lässt uns als Kinder Sachen sehen, die es nicht gibt, und haarsträubende Geschichten erleben. Star Wars ist voll davon. Voller Orte und Wesen, die man nie zuvor gesehen hatte, mit exotischen Waffen, coolen Vehikeln und vor allem großen Abenteuern. In fast jeder Szene gibt es im Hintergrund unzählige Details zu entdecken, die diese fremde und doch vertraute Welt interessanter machen. Die meisten Geschichten werden in den Filmen gar nicht gezeigt, das wird schnell klar. Es ist ein sehr reichhaltiges Universum, das belegen auch die zahllosen von Fans erdachten literarischen oder filmischen Werke: Ein Zeugnis großer Fantasie und eine Spielwisese für sie zugleich.

Romantik

Romantische (der Begriff wird hier dem heutigen Sprachgebrauch entsprechend genutzt) Facetten haben die Filme im konkreten und mehr im allgemeineren Sinne. Natürlich gibt es die wild-lässige Romanze zwischen der Prinzessin Leia Organa und dem Schmuggler Han Solo. Und in den Prequels das kitschige (aber in seiner Weltfremdheit den Protagonisten angemessene) Liebesfeuerwerk zwischen dem auserwählten Jedi-Ritter Anakin Skywalker und der ehemaligen Königin Padmé Naberrie. Dazu kommt die eigentümliche, aber herzerwärmende Beziehung von R2-D2 und C-3PO.

Das allgemeinere Gefühl von Romantik, ein Schmelztiegel aus sehnsuchtsvollem Schmachten, melancholischer Verträumtheit und überschäumender Freude, entsteht bei Star Wars aus Bildern, die endlose Weite, mystische Geheimnisse oder starken Zusammenhalt vermitteln, und diese Eindrücke potenzierende Musik, zusammengefasst in ruhige oder pulsierende Szenen, die wahrscheinlich zu einem großen Teil für die den Filmen oft zugeschriebene Magie verantwortlich sind.

Trash

Dieser Punkt spaltet die Gemeinde sicherlich. So mancher Zeitgenosse konnte 1977 wohl nicht verstehen, warum er unter anderem einem großen Weltraumaffen, der nur mit einem überdimensionierten Patronengurt bekleidet ist, zusehen soll, wie er mit einer Laserarmbrust seinem Cowboykollegen beisteht. Oder eine weißgekleidete Prinzessin mit wahnwitziger Schneckenfrisur sich mit einem weißgekleideten Spacefarmer über einen Abgrund irgendwo in einer mondgroßen Raumstation schwingt. Von den streitlustigen Gästen der Weltraumhafenkneipe ganz abgesehen. Klar, das ist eigentlich Trash vom Feinsten. Was nichts Schlechtes sein muss, im Gegenteil. Der Clou ist aber, dass sich dieser Trash maximal authentisch in eine epische Geschichte fügt, die allen Irrsinn zur Normalität werden lässt. Wenn man nur bereit ist, ihr zu folgen …

oscarprämierte Effekte

Schon die erste Einstellung beeindruckte, als in den Kinosälen 1977 dieses nie enden wollende Raumschiff über die Zuschauer zog. Die Effekte in Star Wars waren zu ihrer Zeit bahnbrechend. George Lucas musste für die gelungene Umsetzung seiner Ideen erst eine eigene Effektschmiede gründen: Industrial Light & Magic (ILM) ist noch heute ein Schwergewicht der Branche. So realistisch wirkende Raumgefechte hatte man noch nicht gesehen, dazu die vielen exotischen Wesen, Roboter, Waffen (Lichtschwerter!) und Kulissen – Star Wars erweiterte die Bildsprache Hollywoods nachhaltig und bereitete den Weg für viele weitere Effektfeuerwerke. Legendär sind natürlich auch die Soundeffekte, von denen manche (Lichtschwerter!) tief in das kollektive Gedächtnis der Popkultur eingedrungen sind. Es ist völlig unzureichend, diese mit einem Satz abzuhandeln, aber ich wollte das hier ja eigentlich kurz halten …

Design

Tolle Effekte sind ein mächtiges Werkzeug, ihre volle Wirkung entfalten sie aber nur, wenn sie optisch faszinierende Objekte zum Leben erwecken. Ralph McQuarrie ist einer der wichtigsten Namen im Entstehungsprozess der Filme. Zahlreiche seiner gezeichneten Entwürfe wurden filmisch umgesetzt zu Ikonen der Popkultur, sie halfen George Lucas, seine Geldgeber zu überzeugen und somit Episode IV zu finanzieren und werden noch heute in abgewandelter Form bei aktuellen Star Wars-Produktionen verwendet. X-Wings, Darth Vader, Sturmtruppen, der Millennium Falke – es gibt in der Filmgeschichte, insbesondere im Sci-Fi-Bereich, nicht viele vergleichbar bekannte und beliebte Designs.

musikalische Höhenflüge

Ein weiterer äußerst wichtiger Name für den Krieg der Sterne ist John Williams. Der oscaprämierte Komponist, der auch für Filme wie Der weiße Hai, Indiana Jones, Schindlers Liste, Catch Me If You Can oder Harry Potter die Filmmusiken schrieb, schuf nach Lucas‘ Vorstellungen einen klassischen Soundtrack, der zum Bekanntesten zählen dürfte, was jemals in Kinos zu hören war. Wenig an der Saga ist so unumstritten wie ihre musikalische Untermalung. Wunderschöne und einprägsame Stücke klassischer Musik wie das Force Theme oder der Imperial March mögen auf den ersten Blick nicht zu einem Weltraumabenteuer passen, illustrieren jedoch perfekt die zutiefst menschlichen Emotionen, die Star Wars im Kern ausmachen, und tragen entscheidend zum zeitlos universellen Charakter der Filme bei.

Farbenpracht

Das Gefühl, als Kind im Süßigkeitenladen zu stehen? Alles so schön bunt hier? Mancher verspürt das auch als Erwachsener, wenn er in den oft exotischen Bilderwelten des Kriegs der Sterne versinkt. Intellektuell etwas höher angesetzt, kann man auf die Vielfalt verweisen, die auch durch das Bunte dargestellt wird, und die das Star Wars-Universum zu einem unglaublichen Ort machen, an dem man immer etwas Neues entdecken und kindlich anmutender Neugier freien Lauf lassen kann. Eine Vielfalt, die als starke Botschaft verstanden Hoffnung spenden kann. Und einfach Spaß macht.

spaciger Realismus

Ein besonderes visuelles Merkmal insbesondere der Episoden IV bis VI war es, ein Universum dazustellen, das sich echt anfühlte. Echte Orte, Lebewesen, Maschinen und so weiter. Die Raumschiffe dreckig, die Kleidung vintage, alles hat eine Geschichte in Star Wars, alles ist glaubwürdig – vielleicht braucht es dazu nur manchmal einen Funken kindliche Begeisterung für das Phantastische. Zum Realismus dieses Phantastischen gehört die Detailverliebtheit nicht nur der optischen Gestaltung, sondern natürlich auch der erzählerischen. In Nebensätzen werden Ereignisse erwähnt, die vor langer Zeit stattfanden; Rituale werden angedeutet, ganze Kulturen vorgestellt. Es fällt leicht, sich in Gedanken durch dieses Universum zu bewegen, da es äußerst plastisch kreiert wurde.

eine Prise Humor

Klar, Humor wird ganz unterschiedlich wahrgenommen. Aber es reicht ja schon festzuhalten, dass viele Leute vieles witzig finden in den Filmen. C-3PO und seine Sicht auf die Welt, Han Solos Sprüche, Jar Jars Binks‘ Slapstick-Einlagen. Gut, letztere ziehen eher bei den kleinen Zuschauern. Aber warum sollten diese denn zu kurz kommen? Star Wars nimmt sich oft nicht zu ernst, bietet eine Reihe Insider-Gags und atmet vor allem in Episode IV von 1977 diesen unbeschwerten Abenteuer-Geist, zu dem auch eine gute Portion leichtfüßiger Humor gehört.

mit Botschaft

Auch Moral und Wertevorstellungen können von Person zu Person stark variieren. Star Wars entscheidet sich für eine Haltung. Und die kann man durchaus mögen: Luke Skywalker siegt im Finale der klassischen Trilogie über das Böse in Form von Imperator Palpatine, indem er Gewalt in letzter Konsequenz nicht anwendet. Er tötet seinen angeschlagenen, diabolischen Vater Darth Vader nicht, er greift Palpatine nicht mehr an. Stattdessen wirft er seine Waffe, das Lichtschwert, weg. Damit verweigert er sich den Bemühungen Palpatines, ihn auf die dunkle Seite zu ziehen, verweigert sich Hass und Aggression. Und bekehrt dadurch seinen Vater, der sich zum Preis seines Lebens vom Bann der dunklen Seite befreit und der Herrschaft des Imperators ein Ende macht.

In der chronologisch davor angesiedelten Trilogie geht es mehr um den Untergang der Demokratie beziehungsweise deren Umwandlung zum Terrorregime, womit George Lucas auch auf aktuelle Probleme hinweisen wollte. Die Warnung vor den Folgen von Handlungen, die aus Furcht, Wut und Hass resultieren, bezieht sich aber auch auf den Einzelnen. Der Fall Anakin Skywalkers, der zu Darth Vader wird, verläuft parallel zum Fall der Alten Republik, die zum Imperium wird.

Bedeutungsebenen

Über eine relativ einfach zu erfassende Botschaft (die zum Teil auch in den Filmen selbst formuliert wird) hinaus gibt es in Star Wars auf Metaebenen viel zu entdecken. Inhalte von verschiedenen Weltreligionen, politische Anspielungen, philosophische Konzepte. Handlung und Bildsprache sind oft komplexer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Das genauer auszuführen, würde hier jeden Rahmen sprengen. Daher muss der Hinweis genügen, dass es zahlreiche philosophische Texte zur Sternensaga gibt sowie natürlich viele weitere wissenschaftliche Arbeiten, die sich den verschiedenen Bedeutungsebenen in Star Wars annehmen. Schon die Audiokommentare auf den Heimversionen können erste Einblicke geben.

historischer Kontext

Wenn man darüber nachdenkt, weshalb der erste Star Wars-Film, der alles Weitere nach sich zog, so erfolgreich wurde, muss man auch die Zeit betrachten, in der er erschien. Amerika war vom Vietnamkrieg desillusioniert, was sich in pessimistischem Kino widerspiegelte. Da wirkte Star Wars wie ein Befreiungsschlag, der gleichzeitig von den Problemen weit, weit wegführte und durch seinen positiven Grundton Hoffnung und Freude gab. Auch wenn eigentlich alles den Bach runtergeht – manchmal will man einfach eine gute Zeit haben.

die Fans

Wer kann etwas gegen Menschen haben, die sich bekloppte Kostüme anziehen, Spielzeug sammeln, stundenlang leidenschaftlich debattieren und noch 1138 andere Formen finden, um ihre Liebe zu einer Geschichte auszudrücken? Die Star Wars-Fans kommen aus allen Erdteilen, sie sind jung, alt, reich, arm, alles dazwischen und vor allem zahlreich. Sie bauen Roboter nach, schreiben Fanfiction, drehen Kurzfilme, nähen Kostüme, betreiben Webseiten und üben sich im Lichtschwertkampf. Die Saga bietet ihnen ein breites Angebot, um selber kreativ zu werden. Wenig andere Franchises können da mithalten.

Zugegeben, das hat mit den Filmen nur mehr indirekt zu tun. Und wenn ich diesen Weg einschlage, müsste ich auch über die begleitenden Bücher, Comics, TV-Serien, die Spiele und das Spielzeug, die Modelle und so viel mehr schreiben. Aber das lasse ich lieber. Denn wer tatsächlich bis hierhin gelesen hat, ist wahrscheinlich sowieso Fan des Sternenkrieges und kennt das alles schon …

Ganz am Ende möchte ich aber doch noch einmal auf die Fans zurückkommen. Denn manchmal sagen Bilder eben wirklich mehr als tausend Worte. Wer sich immer noch nichts unter der vielzitierten Magie vorstellen kann, die die Liebhaber der Saga verspüren, der kann vielleicht eine Ahnung davon erhaschen, wenn er in die Gesichter begeisteter Fans guckt:

 

*Name von der Redaktion geändert

Wetterbericht für gestern

Wer es bis hierher geschafft hat, wer also in diesem beschaulichen Winkel der größten aller Welten, dem Internet, gelandet ist – der hat mit höchster Wahrscheinlichkeit auch von dem Sturm Notiz genommen, der diese Welt gestern erobert hat. Oder verständlicher ausgedrückt: Über 27 Millionen Klicks auf Youtube in weniger als 36 Stunden.

Da aber aus den Reihen meiner Leserschaft Klagen darüber kamen, dass ich keine Sturmmeldung raushaute, gebe auch ich schuldbewusst bekannt: Der neue, erste und letzte richtige Trailer für Star Wars – The Force Awakens wurde online gestellt. (Die Veröffentlichungen davor waren kürzere Teaser, die im Marketing eine andere Werbeform darstellen.)

Und was bietet er uns? Die Helden, die Schurken, Mystik und Action. Das, was Star Wars in erster Linie ausmacht. Vernachlässigt wird der Humor und die fröhliche Abenteuerlust; sie haben keinen Platz in einer eher düster-nachdenklichen Atmosphäre. Der Film selbst wird aber auch ihnen Raum geben, so viel wage ich zu prognostizieren. Apropos: Den leidenschaftlichen Fan, der täglich auf Star Wars-Fanseiten unterwegs ist und offizielle Infos, Spoiler, Gerüchte und co. aufsaugt – also ich, ja! – kann es überraschen, wie wenig die breite Öffentlichkeit über den Inhalt weiß. In Youtube-Kommentaren wird etwa gerätselt, ob die weibliche Off-Stimme Prinzessin Leia gehört (tut sie nicht), oder ob Luke Skywalker hinter der dunklen Maske steckt (tut er … ach nein, ich verrate einfach nichts weiter). Eigentlich eine schöne Sache, dass so viele Überraschungen auf den Großteil des Publikums warten.

Der Trailer enthüllt also kaum etwas über die Geschichte, was man als Stärke oder Schwäche bewerten kann, aber er sieht gut aus, er klingt gut und er entfacht den Wunsch, Marty McFly, der heute aus dem Jahr 1985 angereist kommt, den DeLorean zu klauen und die Zeitmaschine auf den 17.12.2015 einzustellen. Yub yub!

Übrigens: Auch der Ticketvorverkauf hat großflächig begonnen, am Montag bereits. Der Film hat dabei schon die ersten Rekorde geknackt. Wer in eine der Premierenvorstellungen will – sie ist wahrscheinlich ausverkauft.


Brautalarm

Ich war letztens auf einer Hochzeit in Berlin. Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass die ansonsten durchaus reizende Braut nicht wusste, wer Han Solo ist. Der Krieg der Sterne fand in ihrer Welt nicht statt. Das gab mir zu denken: Informationen über Star Wars kann es nicht genug geben, daher findet auch auf dieser mikroskopisch kleinen Seite wieder ein Erwachen der Macht statt.

Die Kinopremiere von Episode VII (im Marketing nun nur noch The Force Awakens bzw. eben Das Erwachen der Macht genannt) rückt näher. In gut drei Monaten weiß die Welt, was aus Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Han Solo geworden ist. Zudem werden wir die neuen Helden Rey (Daisy Ridley), Finn (John Boyega) und Poe Dameron (Osca Isaac) sowie deren sinistre Gegenspieler Kylo Ren (Adam Driver), General Hux (Domnhall Gleeson) und Captain Phasma (Gwendoline Christie) in Aktion erleben. Neben etwa einer Million weiteren Figuren, die die weit, weit entfernte Galaxis zu einem noch bunteren Ort machen werden.

Anfassen kann man viele von ihnen übrigens schon jetzt, als Spielzeug, das seit diesem Freitag, dem sogenannten Force Friday, in die Regale geschwemmt wird.

In den vergangenen Monaten sind aus zahllosen dunklen Quellen ebenso viele Gerüchte entsprungen, die Teile der Handlung preisgeben. Viele davon könnten sich als wahr herausstellen – und keines soll hier geschildert werden. Aber auch von offizieller Seite gibt es Informationen: Die Helden stehen auf der Seite der Resistance (oder werden sich ihr anschließen), ihre Gegner sind in der First Order, die wohl versucht, das Imperium neu aufleben zu lassen. Regisseur Abrams illustrierte dies mit einem Was-Wäre-Wenn-Vergleich mit untergetauchten Nazis, die nach dem Krieg in Argentinien eine neue Version des Dritten Reiches gründeten. Der First Order-Lichtschwertschwinger Kylo Ren ist ein Ritter der Ren, was bedeutet, dass man seinen ursprünglichen Nachnamen noch nicht kennt. Ebensowenig wie die Hintergründe dieser Ren-Ritter. Oder den Bösewicht Snoke, der scheinbar ein paar Fäden im Hintergrund zieht. Letzterer wird als CGI-Figur von Andy Serkis gespielt und ist eines der größten Geheimnisse des Films, das selbst von den Gerüchteköchen noch nicht zubereitet worden ist.

Hauptdarstellerin Daisy Ridley spielt die auch noch nachnamenlose Schrottsammlerin Rey, die auf dem Sandplaneten Jakku (nicht Tatooine, wie zu Beginnn alle dachten!) auf ihre neuen Kampfgefährten Finn (Dritter im Bund der Nachnamenverweigerer) und Poe Dameron treffen wird. Finn wendet sich von seinen Kollegen, den Sturmtruppen, ab; Poe fliegt X-Wings im Dienste der Resistance. Details zu den alten Recken, die über die Trailer-Impressionen hinausgehen, wurden nicht verraten. Ob die noch offenen Nachnamen Verwandschaftsverhältnisse zu ihnen offenbaren, ist Teil der Mysterybox von J.J. Abrams, die dieser möglichst spät öffnen möchte.

Ebenfalls heute, am Force Friday, beginnt eine Marketingkampagne namens Journey To The Force Awakens. Sie beinhaltet Bücher und Comics, deren Inhalte kurz nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Episode VI) stattfinden und die kleinere Hinweise auf Episode VII bieten sollen.

Der Endspurt hat also begonnen. Ein richtiger Trailer (nach den zwei Teasern) wird für diesen Monat erwartet und je mehr wir uns dem 18. Dezember nähern, desto präsenter wird Star Wars in allen Medien sein. Dann wird selbst die Berliner Braut vom Krieg der Sterne Notiz nehmen – wenn auch nur sehr peripher.

VII: Der Wecker klingelt

Kleiner großer Nachschlag zur letzten Info von den Sternenkriegen: Förmlich aus dem Nichts heraus hat Disney den offiziellen Titel von Star Wars Episode VII verraten: The Force Awakens.

Gut? Schlecht? Interessant? Langweilig? Die Erfahrung zeigt, dass sich die Wirkung des Titels erst im Zusammenspiel mit dem Film, seinen Fortsetzungen und dem Verstreichen einiger Jahre voll entfalten wird …

VII: Eine neue Hoffnung

Vor wenigen Tagen gingen die Dreharbeiten zu Star Wars Episode VII zu Ende. Gefeiert wurde dies in illustrer Runde am Samstagabend im Londoner Wissenschaftsmuseum. Hoffentlich konnten J.J. Abrams, Kathleen Kennedy, Harrison Ford, Mark Hamill und alle anderen Beteiligten auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.

Und der Blick nach vorne? Nach wie vor weiß man als Außenstehender fast nichts. Die offiziellen Lebenszeichen waren sehr spärlich, Highlights sicher die beiden Videos für die Force-for-Change-Kampagne mit Abrams. Nett war auch ein kurzes Video im Rahmen Abrams‘ „Battle“ mit „Batman vs. Superman“-Regisseur Zack Snyder, das Nahaufnahmen eines großen Modells des Rasenden Falken lieferte.

Inhaltlich weiß man indes nichts. Dieser Wissensdurst kann nur in der Gerüchteküche gestillt werden, auf eigene Gefahr natürlich. Zutaten sind größtenteils immerhin inoffizielle Setfotos sowie unerlaubt (?) veröffentlichte Konzeptbilder. Doch die daraus gezogenen Schlüsse können falsch sein, es kann sich um Ablenkungsmanöver handeln etc.

Dunkle Zeiten also – aber es gibt eine neue Hoffnung. Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass noch dieses Jahr, möglicherweise zu Thanksgiving, ein erster Trailer veröffentlicht wird. Dieser soll bereits fertig geschnitten sein und nun von Filmmusiklegende John Williams vertont werden. Sicher ist noch nichts. Und selbst wenn ein Trailer kommt, sind wir danach womöglich nicht schlauer. Es könnte ein kurzes Lebenszeichen ohne direkten Bezug zum Film sein, vielleicht mit extra gefilmten Einstellungen. Ein Lichtschwert, das entzündet wird, eine verhüllte Gestalt, die ihre Kapuze zurückzieht. Ein kurzer Adrenalinschub, der zahllose Fanboys und Fangirls verrückt spielen lässt und Millionen Klicks auf Youtube generiert. Mehr nicht.

Dann geht das Warten weiter.

JJ, ein Alien und der gute Zweck

Vor zwei Tagen schon wurde von JJ Abrams ein Video vom Star Wars Episode VII-Set in Abu Dhabi gepostet. Da ich nicht vorhabe, hier jede coole Neuigkeit zum Krieg der Sterne zu kommentieren (wirklich nicht!), erfreute ich mich erst im Stillen daran.

Doch was soll’s, das ist wirklich zu cool, um leise zu bleiben!

Denn das Video erfreut das Fan-Herz in mehrfacher Hinsicht: Es ist der erste offizielle und bewegte Einblick in das Episode VII-Set! Wir sehen ein paar Stände, einen Mann in einer Kutte, ein paar herumirrende Erdlinge und… ein Alien! Es stapft gemütlich hinter JJ durch’s Bild und löst damit erste Begeisterungsstürme im Fandom aus. Warum? Weil es eine liebevoll gestaltete Puppe ist, keine Computer-Animation, und somit an den Charme der alten Star Wars-Filme erinnert. Euphorie in diese Richtung ist aber fehl am Platz, auch in den Episoden I-III, die von 1999 bis 2005 in den Kinos liefen, gab es sehr viele handgemachte Kreaturen und Kulissen. Und auch in Abrams‘ Episode VII wird es sehr viel CGI geben. Aber dennoch, es sieht cool aus!

Der Regisseur selbst überzeugt mit symphatischer Art, wichtiger sind aber seine Worte: Nach den üblichen „alles-so-toll-hier“-Floskeln spricht er über ein Projekt von Disney: Star Wars Force for Change. Kurz gesagt geht es darum, Geld für UNICEF (genauer: innovation labs and programs) zu sammeln. Je nachdem, welchen vorgegebenen Betrag man spendet, gibt es sehr hübsche Star Wars-Goodies als Dankeschön, etwa das von JJ signierte Episode VII-Drehbuch – 10.000 Dollar sind hierfür allerdings fällig. Höchstbetrag sind 50.000 Dollar. Aber keine Sorge, mehrfaches Spenden ist möglich.

Das Beste zum Schluss: Neben den jeweiligen Goodies gibt es noch Teilnahmen an einem Gewinnspiel für die Spenden. Je höher die Spende, desto mehr „Lose“, desto höher die Chance in Episode VII selbst mitzuspielen! Denn der große Gewinn besteht aus einer Reise nach London inklusive Besuch des Sets, Kennenlernen von Regisseur und Crew und kostümierter Minirolle. Des Fanboys Traum, nicht mehr und nicht weniger.

Episode VII: Jetzt geht es endlich wieder los – und zwar so richtig!

Das ist hier zwar kein reiner Star Wars-Blog, aber dieser historische Moment will gewürdigt werden: Mit einem Tweet der ersten Klappe bestätigt J.J. Abrams‘ Produktionsfirma Bad Robot vor ein paar Stunden, dass die Dreharbeiten zu Episode VII heute offiziell begonnen haben. Gedreht wurde zwar schon zuvor, das waren aber wohl nur Landschaftsaufnahmen eines zweiten Kamerateams. Ab heute sind die Sternenkrieger selbst wieder unterwegs in der weit, weit entfernten Galaxis!

Tag 1

Episode VII – Disney lässt (nur) die Maus aus dem Sack

Vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Vergangenheit gab es mal Informationen zum neuen Star Wars-Film Episode VII. Dann kam lange fast nichts. Doch jetzt, jetzt gibt es richtig viele Infos… nicht. Aber ein paar!

Kurz zurück: Offizielle neue Infos waren bisher nur, dass R2-D2 wieder in seine Rolle als R2-D2 zurückkehren und der Film am 18. Dezember 2015 in die Kinos kommen wird, bzw. z.B in Deutschland schon einen Tag zuvor. Als irgendwie halboffiziell konnte man die Rückkehr des Rasenden Falken erachten, da sich auf einem von Lucasfilm veröffentlichten Foto eines Kreativ-Meetings im Hintergrund neue Konzeptzeichnungen der alten Schrottmühle ausmachen ließen. Ja, die Fans sind beängstigend gründliche Spurensucher. Dazu die noch teils viel länger bekannten Fakten, dass J.J. Abrams der Regisseur ist, John Williams die Musik macht und Michael Arndts Drehbuchentwurf von Abrams und Lawrence Kasdan überarbeitet wurde – ergibt zusammen nicht übermäßig viel.

Gerüchte dagegen gab und gibt es reichlich. Seit gestern aber auch ein paar neue Fakten, die auf der Jahreshauptversammlung der Walt Disney Company von Big Boss Bob Iger verkündet worden:

Episode VII spielt 30 Jahre nach Episode VI! Davon gingen allerdings eh alle aus, es war eine dieser fasthalboffiziellen Tatsachen, die hervorragend zur tatsächlich verstrichenen Zeit und somit zum jetzigen Alter der alten Recken passt. Diese sind dagegen noch immer nicht bestätigt. Sondern nur folgendes:

Drei neue junge Hauptdarsteller werden neben ein paar bekannten Gesichtern die Lichtschwerter etc. schwingen. Das lässt reichlich Raum für Spekulationen. Sind die bekannten Gesichter die großen Drei (Luke, Leia, Han)? Oder zumindest teilweise? Hatte die Skriptänderung wirklich mit der Gewichtung der Figuren zu tun, wie Gerüchte behaupteten? Namentlich bestätigt ist jedenfalls weiterhin bloß R2-D2. Und ab wann ist er im Einsatz?

Die Dreharbeiten beginnen im Mai. Das wurde vorher auch schon mehr oder weniger so verkündet; viel später geht auch nicht mehr.

Und… das war’s auch schon wieder. Wie geht es weiter? Wird Abrams versuchen möglichst viel geheimzuhalten? Werden schon bald die ersten Schauspieler benannt/bestätigt? Kommen Hinweise auf die Handlung? Fließt Mysteryman Abrams‘ vergangener Umgang mit solchen Fragen in die Überlegung ein, sollte man sich wohl auf eine reichlich spärliche Informationspolitik gefasst machen. Andererseits ist er nicht der einzige Strippenzieher.

Doch so schlecht wäre das ja gar nicht. Meiner Meinung nach zumindest besser, als wenn etwa von dunklen Quellen plötzlich das Drehbuch geleakt wird und alle entsprechenden Geheimnisse vorab gelüftet wären. Um übermotivierte Fans von solchen und anderen Dummheiten abzuhalten, sollten Abrams und Kollegen uns einfach ab und zu ein kleines Schmankerl präsentieren… bitte?!

770 Tage

So lange dauert es, bis der neue Star Wars-Film, Episode VII, in die Kinos kommt. Der 18.12.2015 ist der große Tag, das hat StarWars.com jetzt offiziell bekannt gegeben. Kribbelt doch alles gleich viel mehr mit einem konkreten Datum vor Augen.

Und damit das auch immer im Blick bleibt, verrät ab sofort ein Countdown auf der rechten Seite, wie lange wir noch warten müssen.

Ahnungslos

Genau ein halbes Jahr ist der pophistorische Tag jetzt alt, an dem der Verkauf Lucasfilms an Disney sowie die Produktion einer neuen Star Wars-Trilogie bekanntgegeben wurde.

Was hat die nach Neuigkeiten lechzende Fangemeinschaft seitdem erfahren? Nicht viel, jedenfalls nicht viel für die Filme entscheidendes. Eher das real life betreffende Dinge wie die Umwandlung der Video- und Computerspieleschmiede LucasArts vom selbst produzierenden Unternehmen zum reinen Lizenzhändler sowie weitere Stellenstreichungen bei Lucasfilm Animation und ILM, die wahrscheinlich auch der nun doppelt vorhandenen Kapazitäten im Disneykonzern geschuldet sind. Zudem das (vorzeitige) Ende der Trickserie The Clone Wars, auf deren aktuelle fünfte Staffel nur noch einige „Bonusinhalte“ folgen sollen.

Gab es denn auch Positives? Zum Glück ja, aber man wird marketingtechnisch bei Disney vermutlich auch nicht ganz auf den Kopf gefallen sein. Das Wichtigste ist wohl die Ankündigung zweier weiterer Filme: Spin Offs, also Geschichten außerhalb der eigentlichen Saga, die sich jeweils einem beliebten Charakter widmen und in den Jahren zwischen den regulären Episoden erscheinen sollen – was laut Zeitplan bedeutet, dass von 2015 bis 2019 pro Jahr ein Star Wars-Film veröffentlicht wird. Inhaltlich sind die Spin Offs aber darüber hinaus noch eine völlige Unbekannte.
Zudem wurde nach dem Abwürgen von The Clone Wars eine neue Trickserie angekündigt, die in einer noch nicht von den Filmen berührten Epoche angesiedelt sein soll. Mehr Infos dazu, irgendwas? Nö.

Zurück zu den Episoden VII bis IX, die zweifellos das Herzstück der nahen Zukunft von Star Wars darstellen werden. Über Regisseur J.J. Abrams hinaus ist noch nichts zum beteiligten Personal bekannt. Womöglich ändert sich das, wenn Abrams aktuelles Projekt, der neue Star Trek-Streifen Into Darkness, über die Bühne gebracht ist. Gerüchte gibt es immerhin schon, kleine und große, aber keine neuen: Mehr und mehr zeichnet sich ab, dass die „großen Drei“, Mark Hamill (Luke Skywalker), Carrie Fisher (Prinzessin Leia) und Harrison Ford (Han Solo) mit an Bord sein werden. Diverse Interviews deuten darauf hin, allein offiziell ist noch nichts bekanntgegeben.

Vielleicht ist es auch einfach noch zu früh für handfeste Infos. Immerhin liegen bis zum angepeilten Starttermin noch über zwei Jahre vor uns – genug Zeit für jede Menge Vorfreude, die durch zumindest kleine Infohappen hier und da gerne gesteigert werden darf…