fauler Preis

Jetzt geht’s mal um nichts Buntes und mehr oder weniger Belangloses, sondern um Leben, Tod und den jeweiligen Respekt davor. Es gibt im Internet diese Darwin Awards, eine Sammlung von spektakulären und dabei irgendwie „witzigen“ selbst verschuldeten Todesfällen. Der Bezug zu Charles Darwin wird hergestellt, da sich die Opfer auf unfassbar dumme Weise selbst aus dem Leben und damit dem menschlichen Genpool befördert hätten – den Darwin Award-Erfindern zufolge eine natürliche Selektion. Evolutionslehre ist aber nur das zynisch augenzwinkernde Etikett; es geht um Unterhaltung. Um die Freude an der Art, mit der Menschen unfreiwillig gestorben sind.

Ich kann gar nicht sagen, wie scheiße ich das finde. Mir ist in dem Zusammenhang egal, wie unglaublich dumm sich manche Leute verhalten. Ob es Kriminelle sind oder was auch immer. Ob sie über alle Maßen bescheuert risikofreudig sind. Am Ende geht es um Menschenleben. Mit all dem, was so ein Leben meistens ausmacht, mit allen Gefühlen, Angehörigen und so weiter und so fort. Ein ganzes Universum, das für immer ausgelöscht ist. Egal, was sie auch getan haben, ihr Leben wollten diese Menschen dabei nicht verlieren. Will jemand ernsthaft aus der Distanz urteilen, ob sie den Tod vielleicht sogar, warum auch immer, verdient haben?

Es liegt außerhalb meines emotionalen Horizonts, wie man sich daran erfreuen kann. Soll heißen, ich kann es mit meinen Mitteln nicht nachvollziehen. Aber viele Leute scheinen daran Spaß zu haben, also muss ich irgendwie damit leben. Scheiße kann ich es natürlich trotzdem finden, richtig scheiße.

Wieso ich gerade jetzt mit dem Thema ankomme? Ich habe vor ein paar Tagen in einem dieser öffentlichen Bücherschränke ein deutsches Buch gesehen, das die Darwin Awards im Titel trug und eine Ansammlung solcher Fälle im Inneren. Mehrere Bände der Reihe sind mittlerweile aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt worden. Mit dem Tod ließ sich halt schon immer gut Geld verdienen. Der Unterschied zwischem fiktivem und realem ist meine persönliche Grenze. Musste ich mal loswerden.

it’s only a shop, mom!

Merchandise zu diesem Blog?! Völlig überzogen, irrsinnig und wahnwitzig. Wie guter Pop manchmal eben ist…

Nee, ist schon wirklich bescheuert. Aber mir macht’s Spaß, keinem tut’s weh und die Qualität der Sachen ist einwandfrei.

Also, wer will, kann den Kram hier auschecken…

schöne bunte Welt

Eine der großen Errungenschaften des Kapitalismus sind Comicläden. Ganze Geschäfte nur für Comics! Ist doch irre. Okay, in den meisten oder wahrscheinlich allen Comicläden gibt es auch noch anderen Kram, der thematisch irgendwie nahe liegt: Poster, Actionfiguren, Magazine usw. Sammelkarten waren mal ganz groß, gibt’s die noch? Ich meine natürlich nicht die Panini-Sachen.

Na egal und müsste ich auch selbst wissen, bin schließlich regelmäßiger Kunde in so einem Fachgeschäft. Ich fühle mich da ein bisschen wie ein Kind in der Süßigkeitenabteilung. Alles so schön bunt und verlockend. Manche Comicläden haben einen eher punkigen Charme, was eigentlich ja viel cooler ist. Aber ich bleibe „meinem“ guten Laden treu, den ich hier einfach mal nennen will: Es ist der Bonner Comic Laden, der auf zwei Etagen alles bietet, was das große Comic-Reich und seine Nachbarländer hergeben, inklusive diesen Table-Top-Spielen wie Warhammer. So eine Auswahl ist auch nicht verkehrt, wenn man mal ein schönes Geschenk sucht. Tipp am Rande: Die Nicht Lustig-Bände. Kann man sich hier kostenlos angucken.

Dass ich den Bonner Comic Laden sehr mag, ist nicht der einzige Grund, aus dem ich die Werbetrommel rühre. Wichtiger ist Folgendes: Wenn ich es richtig beobachtet habe, gab es vor einigen Jahren noch deutlich mehr Comicgeschäfte. Die besten haben wahrscheinlich überlebt, aber es ist schade, dass die Auswahl kleiner wird. Natürlich bekommt man Comics auch in großen Buchhandlungen, am Bahnhof, Kiosk und im Internet, aber das ist nicht annähernd das Gleiche wie bei den Spezialisten. Wie wohl bei allen Fachgeschäften gibt es in diesen Ballungszentren der Popkultur eine Reihe von Vorzügen: Das Angebot ist, abgesehen vom Internet, deutlich größer. In guten Comicläden gibt es meist neben den deutschen und ins Deutsche übersetzten Comics einige US-Originalausgaben. Per Abo-Service oder ähnlichem lässt sich alles aus Übersee besorgen. Wer Werke abseits des Mainstreams sucht, sollte ins Fachgeschäft und Ab-18-Titel findet man ebensowenig am Kiosk.

Dazu die erwähnten Artikel aus der Comic-Peripherie, die irgendwie dazugehören – finde ich zumindest. Spongebob-Brettspiele, Manga-Poster und Herr der Ringe-Büsten befriedigen den Spieltrieb, auch schon durch’s bloße Angucken und eventuelle ungläubige Kopfschütteln. Bücher und Filme gewähren dem Fan alternative Einblicke in seine Welten – Crossmedia ist ja ein wichtiges Thema. Buch zum Film, Film zum Comic, Comic zum Videospiel etc. Nicht zuletzt gibt es beim Dealer des Vertrauens Wichtiges, um die erworbenen Hefte angemessen aufzubewahren: Hüllen, Boxen und so. Wer sich mit all dem nicht auskennt, kann sich an die Mitarbeiter wenden. Die sind meist netter als ihr Pendant von den Simpsons und haben einen ähnlichen Erfahrungsschatz. Über den verfügen Sammler selbst und diskutieren vielleicht mit Erstgenannten die aktuellen Entwicklungen der Szene, nachdem sie ihre Neuheiten abgegriffen und eventuell Raritäten und ältere Ausgaben gefunden haben. Hier macht Jagen noch Spaß.

All das ergibt die schöne Atmosphäre, die in meiner Kindheit und Jugend einen Besuch im Comicladen in so etwas wie einen kleinen Ausflug in den Vergnügungspark verwandelte. Wäre schade, wenn das ganz verlorenginge. Und seit The Big Bang Theory müsste es auch für Normalos hip sein, mal im Comicshop abzuhängen. Denn die Nerds wissen Bescheid.

Eine Übersicht von Läden in Deutschland gibt es hier.

Basara

Basara, das ist kein Ausruf von Sheldon Cooper, sondern ein japanischer Kunststil beziehungsweise ein (wahrscheinlich noch nicht voll etablierter) Oberbegriff für diverse Formen. Er soll Szenen und Strömungen umfassen, die vom gesellschaftlichen Rand aus, an den sie gedrängt sind, das moderne Japan spürbar prägen. Dazu werden z.B. Streetart, Tattoos oder die grell ornamentalen Verzierungen von Trucks gezählt.

Alt und neu vereinen sich dabei häufig: Holzschnitte der Edo-Periode dienen als Vorlagen für Tattoos, deren Designs auf Basara-Bildern von Robotern, die an Samurai erinnern, wiederkehren. Bunt und schrill und kitschig kennzeichnet die Form vieler Werke. Japans sehr eigene Popkultur ist reich an Motiven und vor allem in Form von Mangas allgegenwärtig. Neben diesen werden die modernen Inhalte von Sci-Fi-Filmen, Graffitis und anderen Kunstformen ebenso wie historisches Material im Basara aufgegriffen und widergespiegelt. Zu den einzelnen Stilrichtungen gibt es also auch auf diese verweisende Meta-Werke. So ungefähr habe ich es zumindest verstanden, alles ohne Gewähr.

Bezüglich der Form ist die visuelle Komponente vorrangig; inhaltlich wird in den Begriff Basara Rebellen- und Außenseitertum interpretiert. Abgegrenzt von der etablierten Hochkultur, potentiell aber auf dem Weg dorthin. Klar, Tattoos etwa sind oder waren in Japan auch, nicht nur, mit der Yakuza eng verknüpft. Sie können trotz technischer Brillanz ihrer ursprünglichen Funktion entsprechend den Träger zu sozialen Randfiguren machen. Mangas umfassen zum Teil Fließbandware, unumgänglich bei den Massen, die konsumiert werden. Also möglicherweise eine Wertung aus qualitativer Sicht. Graffitis existieren häufig am Rande der Legalität. Und besonders schrille Objekte grenzen sich eben dadurch ab.

Ob der vermeintliche Außenseiter-Status essentiell für die Wirkung dieser Werke ist oder ein zu überwindendes Übel, sei offen gelassen. Spannend ist, das will Basara wohl illustrieren, welche Kraft sie entfalten auf ihrem steinigen Weg von der Straße zur möglichen Etablierung als (von wem auch immer genau) anerkannte Kunst. Und in dieser Hinsicht wäre das Konzept auch auf die Popkultur über Japans Grenzen hinaus übertragbar. Videospiele, Comics und all die anderen bunten Sachen prägen unsere Gesellschaft (nicht nur) ästhetisch, obwohl sie selbst oft an ihren Rand gewertet werden. Und manche würden sich sicher auch wünschen, dass ihr Einfluss zurückginge.

An diesem Punkt könnte man die Frage stellen, wie künstlerisch wertvoll die (Massen)Ware Pop ist. Ihre unüberschaubare Vielfalt macht eine allgemeingültige Antwort umöglich und verlangt somit eine sehr differenzierte Analyse. Zudem kann man in einen Argumentationskreis geraten: Prägt Populärkultur, weil sie wichtig ist? Oder ist sie wichtig, da prägend? Beides? Ob wichtig gleich wertvoll, wäre die nächste Frage. Bis eine Antwort gefunden wird, wäre es vielleicht eine gute Idee, sich den zahlreichen Wegen, die Kreativität einschlägt, zumindest so weit zu öffnen, dass man ihnen vorurteilsfrei gegenübersteht.

 
 
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Ewige Jugend – und dann?

Die Entstehung der Popkultur ist eng mit dem Bedürfnis nach Abgrenzung verbunden. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wollten sich Jugendliche von der Generation ihrer Eltern abgrenzen, von der etablierten, muffigen und einengenden Leitkultur. Das war noch keine konkret politische Sache. Die wurde es in den Sechzigern, was in der Intensität aber nur ein Intermezzo blieb.

Rock ’n‘ Roll, Milchbar und co. dienten also dazu, im Privaten einen Gegenentwurf zum Konzept der Erwachsenen zu bilden, bzw. Gefühle zu erzeugen, die die drohende Enge sprengten. Jugendliche konnten sich eine eigenständige Identität konstruieren – der Kampf der Generationen begann. Und wandelte sich im Laufe der Zeit zunehmend in einen Kampf der Unterscheidungsmerkmale innerhalb der Jugend. Rocker gegen Mods gegen Skins und so weiter, durchaus ja auch mit Fäusten.

Diese Funktion ist heute vielleicht entscheidend, nur das zum Glück viel seltener die Faust dafür geschwungen wird: Durch die Wahl einer Szene (und sei es nur der jeweilige Mainstream) oder mancher ihrer Merkmale richtet man sich seine Persönlichkeit ein, bis man sich z.B. im Hip Hop heimisch fühlt und möglicherweise den Rest des Lebens nicht mehr großartig umräumt. Man hat seinen Platz in der Welt der Freizeit gefunden. Abgrenzung nach oben, vom etablierten Standard – sprich den Eltern – ist dann nicht mehr so wichtig. Die wohnen ja vielleicht gleich nebenan im Hippieviertel und finden andere Styles auch voll okay, geben also kein Konfliktpotential her.

Nach wie vor ist vielen dieser Szenen jedoch die Jugendlichkeit gemein. Pop und Jugend gehören zusammen. Man grenzt sich vom Alter ab, das vor allem als diffuse Vorstellung existiert. Ob Elektro oder Metal, im Kern will fast jeder jung bleiben. Hip. Cool. In, in seinem jeweiligen Kontext wenigstens. Aber was passiert, wenn wir alle jung bleiben (abgesehen von denen, die streng konservativ sich der Popkultur verweigern)? Haben wir dann eine aktiv-innovative, aufgeschlossene, coole Gesellschaft? Oder eine eitle, unreife, oberflächliche, die sich nicht weiterentwickeln will? Wie immer von beidem etwas? Legen wir Wert auf die falschen Dinge, die wir rückwärtsgewandt festhalten oder erhalten wir uns Wertvolles ein Leben lang? Und wird (oder ist) Popkultur langweilig, weil ihrer Rebellion die Glaubwürdigkeit fehlt, weil sie gar die neue Leitkultur geworden ist, die die Offizialkultur mit ihren Opern und Museen in eine Nische drängt?

Diese Frage wird ja schon seit längerem gestellt: Wogegen soll man noch rebellieren? Müssen sich Erwachsene vom Pop abwenden, damit Jugendlichen ein Gegenbild geboten wird? Muss sich Pop zu diesem Zweck ständig neu erfinden? Oder sollte man darüber nachdenken, ob überhaupt rebelliert werden muss? Zumindest im popkulturellen Rahmen, das restliche Weltgeschehen gibt mehr als genug her. Vielleicht müsste Pop wieder politischer werden. Echte Gegner, echte Energie. Das könnte eine Verschiebung vom Kommerz zu unberechenbarer Kraft erzeugen, Risikio und Leidenschaft verstärken. Und das Altern zulassen.

Bleibt zu klären, ob man das will. Ob das die Aufgabe von Pop sein sollte. Wohl auch eine Frage des Zeitpunkts. Immer wichtig für Pop jedenfalls: Gedankliche Beweglichkeit, Mut zu Neuem, Spaß. Und dann muss man mal weitersehen.

 

Fundglück

Gestern habe ich hier in Köln an einer Straßenecke einen alten Bekannten getroffen. Er war ziemlich lädiert, durchnässt vom dreckigen Regen und wirkte sehr verloren. Und dennoch unverwechselbar – der Rasende Falke! Die Spielzeug-Variante von Kenner aus den Siebzigern.

Ich konnte nicht anders: Erst musste ich stehen bleiben und ihn mitleidig betrachten, dann vom angesammelten Schmutzwasser befreien und mit nach Hause schleppen. Dort habe ich ihn kräftig abgeduscht, denn so richtig hygienisch kam er mir nicht mehr vor. Was tut man nicht alles für einen langjährigen Gefährten.

Wider Erwarten teilte meine Freundin nicht diese liebevollen Empfindungen, als sie das vergilbte Stück in der Badewanne sah. Der Aspekt der Hygiene kam wieder auf. Und ein anderer, mit dem ich mich auch schon ergebnislos auseinandergesetzt hatte – wohin mit dem musealen Fund? Und wozu?

Das werde ich heute entscheiden müssen, diese Frist wurde mir gewährt. Müll oder Keller sind wohl die Alternativen. Aber wie könnte man sich nur von so etwas trennen?

der Rasende Falke von Kenner

Hoffe, wir sehen dich 2015 wieder auf der Leinwand, alte Schrottmühle.

der oder das, das ist hier die Plage

<Zeitverschwendung>

Das neue Jahr ist kaum erwacht, alles ist noch ein bisschen friedlich und ruhig… Zeit für etwas enorm Unwichtiges, das vor ein paar Jahren schon wenig aktuell war.

Aber noch immer nervt mich dieses Dilemma – schreibt man „der“ oder „das“ Blog?!?

Der Duden könnte es schnell klären: beides geht, empfohlen ist „das“. Was auch sinnvoll ist, da sich Blog als Kurzform von Weblog ableitet, was mit Webtagebuch zu übersetzen wäre.

Aber… „der Blog“ klingt besser! Oder? Vielleicht weil es im Deutschen den Block gibt? Oder weil die gefühlte Mehrheit es halt inzwischen so sagt?

Keine Ahnung. Bisher rede ich von „dem“ Blog und schreibe über „das“ Blog. Auch blöd. Bin ja eigentlich für halbwegs korrekten Sprachgebrauch. Und da laut Duden eben „der“ neben „das“ korrekt ist, wär das ja eigentlich okay, also „der“… aber nur eigentlich und nur okay.

Die Lösung des Ganzen liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass die Benutzung des Wortes Blog generell seit einer Weile nicht mehr hip und somit vom fitten Netzmenschen zu vermeiden ist. Pflege hier halt eher die alte Mode.

</Zeitverschwendung>

Was erwartet uns 2015?

Oder anders gefragt: Wen interessiert schon 2013? Denn…

Der 30. Oktober 2012 ist ein Datum für die Geschichtsbücher der Popkultur: An diesem Tag erfuhr die Öffentlichkeit von der Übernahme Lucasfilms durch Disney. Durchschlagend wurde diese überraschende Meldung durch den Zusatz, dass Disney das wichtigste Produkt von George Lucas‘ Unternehmen, Star Wars, 2015 in Form von Episode VII im Kino fortsetzen werde. Schöpfer Lucas dagegen setzt sich zur Ruhe und wollte sein Vermächtnis in guten Händen wissen, auf dass es noch eine lange Zukunft vor sich habe.

Zuvor waren solche Nachrichten nur als wenig origineller Aprilscherz denkbar. Episode VII, eine niemals Wirklichkeit werdende Legende, da die Star Wars-Saga bereits in Episode VI ihr unwiderrufliches Ende fand – so auch Lucas‘ Aussage in den letzten Jahren. (Ursprünglich waren mal drei oder sogar vier Trilogien geplant, bis die Geschichte zu zweien zusammengefasst wurde.) Doch jetzt ist alles anders, eine neue Trilogie kommt und darüber hinaus wahrscheinlich weitere Filme, ob mit römischer Nummerierung im Titel oder nicht.

Aber eins nach dem anderen. Was erwartet uns mit der Fortsetzung? Sie soll ein paar Jahrzehnte nach dem bisherigen Abschluss spielen (zwischen den ersten beiden Trilogien liegen chronologisch ca. 20 Jahre), das Drehbuch schreibt Michael Arndt. Der hat z.B. die oscarprämierten bzw. -nominierten Drehbücher zu den wunderbaren Filmen Little Miss Sunshine und Toy Story 3 verfasst und ist sicherlich ein sehr fähiger Mann.

Darüber hinaus gibt es im Wesentlichen nur Gerüchte, etwa dass die alten Hauptdarsteller Mark Hamill (Luke Skywalker), Carrie Fisher (Prinzessin Leia) und Harrison Ford (Han Solo) an den Sequels mitwirken werden.

Konkrete Angaben zum Inhalt können also bisher in keinster Weise gegeben werden – Spekulationen sind dafür in alle Richtungen möglich! Ich gehe möglichst nüchtern an die Sache ran und werde mit zunehmenden Informationsfluss überprüfen, was davon stimmt. Handlungsdetails zu prognostizieren ist reines Glücksspiel, ich fange hier erst mal ganz grob an:

In der bisherigen Saga gibt es mehrere rote Fäden. Der wichtigste ist der Name Skywalker. Hauptfigur der chronologisch ersten drei Teile ist Anakin Skywalker, die der darauf folgenden drei Teile sein Sohn Luke. Als Ganzes betrachtet kann man es als den Aufstieg, den Fall und die Erlösung Anakins betrachten, auf die Trilogien bezogen gibt es aber eindeutig zwei Helden. Es ist sehr wahrscheilich, dass auch in den kommenden Episoden ein Skywalker die Hauptfigur ist. Dies wäre dann wohl ein Kind oder Enkelkind Lukes oder seiner Schwester Leia. Vielleicht gibt es auch mehrere, die in Konflikt miteinander geraten, sich auf die helle und dunkle Seite der Macht verteilen. Zu diesem Thema gibt es schon haufenweise Geschichten, erzählt vor allem in Romanen und Comics. Auf die dort geschaffenen Fakten gehe ich nicht ein, da momentan nicht absehbar ist, ob sich die neuen Filme daran halten werden. Ich halte es durchaus für möglich, zumindest in Grundzügen.

Ein anderer roter Faden besteht aus den Droiden R2-D2 und C-3PO. Man kann davon ausgehen, dass uns die beiden erneut durch die epischen Geschehnisse der weit, weit entfernten Galaxis führen werden. Auch Jedi-Ritter mit entsprechenden Widersachern wird es sicherlich geben. Sehr wahrscheinlich ist zudem, dass zumindest ein paar bereits bekannte Planeten besucht werden. Die besten Chancen auf ein Comeback haben Coruscant als Zentrum der Galaxis und Tattooine als alte Heimat der Skywalkers.

(Die ganze Rote-Fäden-Theorie setzt natürlich voraus, dass Episode VII keinen völligen Neustart darstellt. Es wäre zwar denkbar, dass man sehr eigenständige Filme kreiert, die kaum mit den alten verknüpft sind und nur wenige Anspielungen auf diese haben. Bis zu einem gewissen Punkt wäre das vielleicht sogar wünschenswert. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, da die fortlaufende Nummerierung einen Gesamtzusammenhang förmlich erzwingt. Außer die Nummerierung wäre nach oben offen – in Episode XXV sind dann vielleicht R2 und 3PO auch nicht mehr dabei. Aber ich gehe noch von maximal zwölf regulären Episoden aus. Und um ein rundes Werk zu präsentieren, wird man bekannte Elemente aufgreifen. Wir lieben schließlich Zitate.)

Festgebrannt als einer der großen Momente der Popkultur hat sich Darth Vaders Offenbarung, dass er Lukes Vater ist. Eine weitere Überraschung war, dass Luke und Leia Geschwister sind. In den Episoden I-III war durch die Eigenschaft als Vorgeschichte so ein Paukenschlag kaum möglich. Zumindest simuliert wurde er durch die Entdeckung, dass Darth Sidious und Kanzler Palpatine (der spätere Imperator) ein und dieselbe Person sind. Natürlich kann es für Episode IV bis VI Unkundige auch eine große Überraschung gewesen sein, dass Jedi-Ritter Anakin zum Werkzeug des Bösen wird.

Mit den neuen Teilen betreten wir Neuland. Das Schicksal der Figuren ist ungewiss – was dafür spricht, dass man sich nicht sklavisch an den Inhalt des erweiterten Universums (der Heimat der Romane etc.) halten wird oder noch unerschlossene Zeiträume abdeckt. So werden neue schockierende Wendungen möglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Michael Arndt, der von George Lucas ein Konzept bekommen hat, hart daran arbeitet, uns in der neuen Trilogie ähnlich unvergessliche Momente wie in den alten Filmen zu liefern.

Was könnte so etwas sein? Tritt Altmeister Luke der dunklen Seite bei? Steckt einer der Skywalkernachfahren hinter einer neuen, dunklen Bedrohung? Ergreift der Geist des Imperators Besitz eines Skywalkers? Da eine Überraschung umso schockierender ist, je näher ihr Inhalt dem (vermeintlich) Guten ist, scheint es im Rahmen des Skywalker-Clans schwierig, noch echte Überraschungen zu kreieren. Aber dafür sind die Profis ja zuständig. Wahrscheinlich kommt dann alles doch ganz anders.

Mit groben Stilbrüchen ist nicht zu rechnen. Auch nicht damit, dass die alte Darstellerriege die Hauptfiguren stellt. Wahrscheinlicher ist etwa für Luke die Rolle eines Mentors, wie sie Obi-Wan Kenobi für ihn einnahm. Die größte Unbekannte sind die Bösen. Wird der Imperator in irgendeiner Form reaktiviert (und sei es nur, dass jemand sein Vermächtnis antritt), oder wird in diesem Punkt jede Verbindung zu den Episoden I-VI gekappt?

Eine ganz andere Frage ist, ob man sowas im Vorfeld überhaupt wissen will. Spoiler verderben die Überraschung, können die Wartezeit aber versüßen. Die helle Seite der Macht fordert Geduld, die dunkle bietet Abkürzungen. Ist allerdings beides dann doch nur Space Fantasy.

So weit für’s Erste.

neuer Hedonismus

Das Mischen von Musikstilen im Verhältnis ca. 1:1 ist so eine Sache. Kann zu großem Erfolg der neuen Richtung führen (z.B. Ska-Punk und noch viel mehr Nu-Metal), der aber schon bald wieder abebbt und eine von Uncoolnes vertrocknete Szene zurücklässt, die in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Das Aneignen von Elementen aus anderen Stilen ist eher haltbar. Je nachdem entsteht nur eine neue Spielart des bekannten Genres. Grob gesagt: Die melodiösen Gesänge des Pop machen aus Punk überraschenderweise Pop-Punk, Geschwindigkeit und Aggressivität des Punk aus Rockabilly Psychobilly. Metal kann mit Country angereichert werden und so weiter. Sehr subtile Einflüsse erkennen dann nur noch musikgeschichtlich geschulte Ohren.

Jaya The Cat haben nicht den ganz großen Erfolg, um eine neue Szene zu gründen, übermäßig originell ist ihr Ding ja auch gar nicht. Trotzdem gibt es nicht viele, die so und vor allem so gut klingen wie sie; zumindest kenne ich nicht viele. Offbeat und Rock gibt es oft zusammen, vor allem in der schnellen Variante des Ska-Punk oder Skacore. Jaya verlangsamen das Ganze häufig, verzichten auf Bläser und bringen viel bassgenährten Groove rein, vermengen dreckigen Rock mit Rootsreggae und Punk-Attitüde. Weitere Zutaten werden spärlich, aber effektiv eingesetzt. Ein Schuss Hip Hop oder ein Metal-Riff hier und da verdicken den Mix. Ansonsten gibt der Ska-Beat das Tempo an, dank rotzig-charismatischer Jägermeisterstimme dann in Richtung Hardcore statt klarem Pop. Die oft süßlichen Melodien bleiben trotzdem gerne kleben und die Jägermeisterstimme kann auch erstaunlich gefühlvoll; zuweilen wird’s gar hymnenhaft.

Zum Einordnen: Mehr Reggae als Rancid, weniger Ska als The Mighty Mighty Bosstones, also vielleicht irgendwo dazwischen, gesanglich halt auch ähnlich, nur schöner/cooler. Geoff Lagadec ist generell Sirene und Steuermann seiner Band in einem, der trotz Sonnenbrille den Kurs hält zwischen Mitglieder-, Standort- und Labelwechsel. In den Nullerjahren verschlug es die US-Truppe dauerhaft nach Amsterdam, von wo aus sie erfreulich oft nach Deutschland touren und Clubs zum Brodeln bringen.

Momentan zählt das Werk fünf Alben, vier aus dem Studio, eins live mitgeschnitten. Das aktuelle heißt „The new international sound of hedonism“, als Single wurde „And here comes the drums“ ausgekoppelt. Ganz anders ist es zum Glück nicht geworden, wozu denn. Etwas leichter vielleicht und sicher reggaelastiger. Hier und da blitzt ein neues Instrument hervor, mal wird es funkiger, mal ruhiger und gefühlvoller denn je zuvor. Mancher meint jetzt erwachsener sagen zu müssen. Nicht jeder Track verdient Lobesgeschrei; eine reine Hitfabrik waren sie eh noch nie. Aber das Album lässt sich gerne wiederholt anhören, bleibt häppchenweise hängen und bereitet dabei viel Freude.

Wem die Mische zusagt, kann sich auch die anderen Alben bedenkenlos geben. Der Rest tanzt beim Konzert trotzdem mit. 

Ich vs. Technik, 0:1

Momentan sollte man sich diese Seite nur mit dem Firefox ansehen. Der IE z.B. macht da grad sein eigenes, so nicht von mir gewolltes Ding. Und da ich leider so gut wie keinen Plan habe, bleibt das vorerst so. Bitte um Geduld. Firefox ist eh die beste Wahl…