der oder das, das ist hier die Plage

<Zeitverschwendung>

Das neue Jahr ist kaum erwacht, alles ist noch ein bisschen friedlich und ruhig… Zeit für etwas enorm Unwichtiges, das vor ein paar Jahren schon wenig aktuell war.

Aber noch immer nervt mich dieses Dilemma – schreibt man „der“ oder „das“ Blog?!?

Der Duden könnte es schnell klären: beides geht, empfohlen ist „das“. Was auch sinnvoll ist, da sich Blog als Kurzform von Weblog ableitet, was mit Webtagebuch zu übersetzen wäre.

Aber… „der Blog“ klingt besser! Oder? Vielleicht weil es im Deutschen den Block gibt? Oder weil die gefühlte Mehrheit es halt inzwischen so sagt?

Keine Ahnung. Bisher rede ich von „dem“ Blog und schreibe über „das“ Blog. Auch blöd. Bin ja eigentlich für halbwegs korrekten Sprachgebrauch. Und da laut Duden eben „der“ neben „das“ korrekt ist, wär das ja eigentlich okay, also „der“… aber nur eigentlich und nur okay.

Die Lösung des Ganzen liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass die Benutzung des Wortes Blog generell seit einer Weile nicht mehr hip und somit vom fitten Netzmenschen zu vermeiden ist. Pflege hier halt eher die alte Mode.

</Zeitverschwendung>

Ich vs. Technik, 0:1

Momentan sollte man sich diese Seite nur mit dem Firefox ansehen. Der IE z.B. macht da grad sein eigenes, so nicht von mir gewolltes Ding. Und da ich leider so gut wie keinen Plan habe, bleibt das vorerst so. Bitte um Geduld. Firefox ist eh die beste Wahl…

in eigener Sache

Jetzt bin ich doch von der vorherigen Lösung auf eigenen (gemieteten) Webspace umgezogen. Dementsprechend sieht die Seite ziemlich anders aus, der Content hat sich aber nicht geändert. Gefällt mir dann doch besser, ein paar Freitheiten mehr zu haben.

Der Preis dafür ist, dass es (erstmal?) nicht ganz so hübsch aussieht und ich mich leicht antiquiert fühle, wenn mir diverse Installationen, Einstellungen und blabla Kopfzerbrechen bereiten.

Aber scheint ja trotzdem zu laufen, also weiter geht’s. 

Trash!

Die Popkultur, egal in welchem Medium, ist vielfältig, inhaltlich wie qualitativ. Manches wird als Kunst bewertet, vieles ist Durchschnitt – und dann gibt es noch die Niederungen des Trash. Trash ist in seiner geistigen Anspruchslosigkeit oft grottenschlecht und nervt, diese Grottigkeit kann aber zuweilen auch viel Charme entwickeln, z.B. durch unfreiwillige Komik. Gut, dieser Charme ist schon eher selten. Und vor allem Geschmackssache.

Ein kurzer Streifzug durch meine Vor- und Nachlieben:

Bei Musik bin ich wenig trash-empfänglich. Ballermannhits und co. z.B. landen in meiner Wahrnehmung auf dem Geschmacksmüll. Ist natürlich ein unendlich weites Feld, um darüber zu diskutieren. Nur so viel: Es reicht mir nicht, wenn Musik sauber produziert ist. Ein Mindestmaß (bzw. mein Mindestmaß) an Anspruch – mir fällt bisher nix Besseres ein – muss wohl sein. Anspruch an Aussage, Komplexität, Coolness, Härte, Gefühl, irgendwie sowas halt. Humor allein kann da selten punkten. Bleibt mir wohl nichts übrig, als Peter Maffay zuzustimmen: kein Klamauk.

Literatur. Schwerer zugänglich als Musik aber wahrscheinlich nicht ärmer an Trash. Viele würden etwa Groschenromane pauschal dazuzählen. Muss man nicht groß denken, einfach runterlesen. Hier gibt es dann schon Exemplare, denen ich was abgewinnen kann. Toll z.B., als wir mit ein paar Leuten skurrile Szenen aus der Westernreihe Lassiter gelesen und dann darstellerisch umgesetzt haben. War so von den Machern kaum gedacht, aber Hauptsache Freude am Werk, behaupte ich mal. Oder Perry Rhodan. Dieses seit Jahrzehnten wachsende zigtausendseitige Werk ist schon was Besonderes, allein durch die inhaltliche, jahrtausendeumspannende Kontinuität. Der zusammenhaltende Handlunsgbogen grenzt Perry Rhodan und vergleichbare Sci-Fi Epen klar von Ärzte-Romanen und was es noch so am Kiosk gibt ab. Ich kenne nur einen winzigen Bruchteil der Rhodan-Welt. Wirklich schlecht war der immerhin nicht. Bei so einem gewaltigen Umfang an Heftromanen gibt es natürlich bessere und schlechtere. Grobes Fazit: Braucht man keine Angst vor zu haben.

Im Film fällt die Kategorisierung vielleicht am leichtesten. B-Movies, billig und schnell runtergekurbelte Horror-, Sci-Fi- oder Actionstreifen, werden meistens als Trash bezeichnet. Dennoch können solche Sachen auch liebevoll produziert sein, die Liebe ist vielleicht nur nicht besonders augenscheinlich. Hier gibt es auf jeden Fall großes Kultpotenzial. Langeweile ist der größte Feind des Trash-Freundes, ansonsten ist fast alles erlaubt. Völlig abstruse Geschichten mit lächerlichen Effekten und z.B. überzeichneter Gewalt können für Stimmung sorgen – müssen aber natürlich nicht. Der Trash-Faktor lässt sich auch nicht am Budget festmachen. Von ganz billig (z.B. diese bekloppten Werke) bis hin zum Edeltrash geht die Spannweite und entsprechend die Diskussionsbreite. Die Crank-Reihe würde ich als Top-Trash aus dem gehobenen Mittelfeld bezeichnen. Fluch der Karibik wäre dann Trash der teuersten und erfolgreichsten Art. Und Bud Spencer hat den Nostalgie-Bonus.

Fernsehen gibt es natürlich noch. Scripted Reality reiht sich dabei ganz vorne ein und räumt den Trash-Preis ab. Damit kann es sich dann bitte in die Ecke stellen und schweigen. Müsste vielleicht mal selber sowas schreiben, um irgendeinen Draht dazu zu entwickeln. Da widerspricht doch keiner, oder? Echter Schrott. Etwas mehr Chancen haben bei mir Shows. Die sind meistens überflüssig und bekloppt, aber aus irgendwelchen Gründen z.T. doch unterhaltsam. Ja, das Dschungelcamp und Konsorten, Wetten dass… auch. Die Sachen, für die man sich schämt, weil man doch mal reinguckt. Kann seine Momente haben. Allerdings würde ich nicht eine Minute Lost für alle Staffeln Dschungelcamp hergeben.

Führt das alles jetzt noch zu irgendwas? Muss ja eigentlich nicht. Wenn überhaupt, dann zu einer dem Thema angemessen banalen Erkenntnis: Trash zu mögen ist nicht schlimm. Kann unterhaltsam sein, kann in seinem Irrsinn sogar inspirierend sein, sei es nur zu einem spontanen Theaterstück…

…und ach so: Trash braucht natürlich die hochwertigen Gegenstücke, um sich als Trash definieren zu können – ist klar.

Eskapismus

Von den wundervollen Weiten der Popkultur haben mich bisher wohl vor allem die Bereiche interessiert, die von unserer Wirklichkeit wegführen. Space Fantasy, realitätsferne Videospiele, von sprechenden Tieren bevölkerte Comics usw.

Irgendwann ist mir in diesem Zusammenhang dann mal das Wort Eskapismus begegnet. Fliehen wir vor unseren Problemen in entlegene Gegenwelten? Das klingt recht negativ. Man könnte auch von Entspannung und Erholung sprechen, die uns diese Kunstprodukte bieten. Schon schöner. Oder sogar von Inspiration, die wir uns gegebenenfalls dort abholen können um sie in kreative Impulse für unser echtes Leben umzusetzen. Stark. Weitere Ansätze lassen sich sicher schnell finden.

Aber was stimmt? Ich kann nur spekulieren, aber mit einer übererprobten alltagsphilosophischen Allzweckwaffe werde ich kaum daneben liegen: Die Wahrheit liegt nicht da draußen, sondern irgendwo dazwischen. Beziehungsweise an allem kann was dran sein.

Gut ist wahrscheinlich, sich einfach mal Gedanken darüber zu machen, wie das bei einem selbst so aussieht. Wenn man sich dann klarmacht, was einem eigentlich eh schon klar war, dass man sich nämlich manchmal vor bestimmten Fragestellungen etwa durch eine Runde Playstation drückt, kann man immerhin versuchen gegenzusteuern. Vereinfacht ausgedrückt. Oder es ist alles in Ordnung, soweit halt im Leben alles in Ordnung sein kann. Ich geh jetzt jedenfalls ne Runde zocken.

Popkultur?

Mal vorweg: Ich fasse den Begriff Popkultur sehr weit. Sie findet in Musik, Film, Fernsehen, Comics, Videospielen, Streetart etc. stilübergreifend statt. Also nicht nur Mainstream mit Charts und Popcorn-Cinema, sondern auch Punkrock und Poetry Slam. Selbst Anglizismen sind nicht zwingend.

Intuitiv assoziiere ich damit bunt, jung, grell, schnell, zugänglich, volksnah, multimedial, emotional, international, aber nicht unbedingt alles gleichzeitig. Protest und Abgrenzung waren wichtig – sind sie es noch? Oder ist alles nur Spaß?

Die exakte Differenzierung fällt mir schwer. Gehören alle Comics zur Popkultur, unabhängig vom Inhalt? Wozu gehört Science Fiction? Wieviel Intellektualität verträgt Popkultur?

Frei nach Goethe gibt es bei Theater, Film und co. drei Stufen, die unterschiedliche Leute ansprechen: Die schlichte Action, die das Bedürfnis nach Spektakel bedient. Hauptsache, es passiert was. Dann das Spiel mit den Emotionen – man ist ergriffen, traurig, erregt oder so. Und als höchstes die intellektuelle Stimulation.

Meine Vorlieben tendieren zum mittleren Punkt, und da sowie bei der ersten Stufe verordne ich auch in erster Linie die Popkultur. Wenn sich bei US-Serien gegen Ende der Folgen gefühlsschwangere Musik über ansonsten stumme Einstellungen und Schnittsequenzen legt, Forrest Gump auf der Terrasse seines nun leeren Hauses steht oder Jack, Sawyer und Kate lebend an den Strand zurückkehren, dann bin ich dabei. Kitsch? Manchmal bestimmt. Manchmal aber auch einfach nur groß. Oder gibt es etwas schöneres (und traurigeres), als Ellie und Carls Höhen und Tiefen mitzuerleben?

Gegen etwas knackige Action habe ich dennoch sicher nichts einzuwenden, und wenn plötzlich eine intellektuelle Erkenntnis einsetzt, kann sie gerne bleiben. Von allem etwas ist also schon okay, da bin ich ganz Diplomatensohn.

Nachtrag: Ärgerlich, das oben verlinkte Video zu dem wunderschönen Pixarfilm ist in Deutschland Gema sei Dank nicht mehr verfügbar. Man suche nach „Up“, „Carl & Ellie“ etc., dann wird man die nur mit Musik unterlegte Sequenz aus dem einleitenden Teil des Films finden. Oft nur in längeren Ausschnitten, aktuell z.B. hier

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Das hier ist also mein Blog. Soll ja schon das ein oder andere von den Dingern geben. Und was kann man von diesem erwarten? Möglichst wenig am besten. Ich habe kein großartiges Anliegen und erst Recht kein großartiges Spezialwissen. Ich habe nur Spaß an Popkultur und möchte über das ein oder andere aus diesem riesigen Kosmos schreiben. Ab und zu jedenfalls. Vielleicht auch mal über was ganz anderes, so viel Punk muss sein.

Mit meinem Buch hat das eher wenig oder nur indirekt zu tun. Darüber kann man sich auf www.arndtmauer.de informieren. Oder einfach fragen, worüber ich mich immer freue.

Nebenbei: Ja, ich blogge zur Zeit ohne eigenen Webspace und mit einem vorgefertigten Design. Weil’s wunderbar leicht ist und mir hier nicht das Drumherum, sondern nur die Freude am gelegentlichen Rumschreiben wichtig ist. Bin halt alles andere als ein Webdesigner – DIY (im Kleinstrahmen) macht aber trotzdem Freude.

Und los.