Deviant der Woche 42: neue Helden braucht das Land

Mag hier jemand Spongebob? Ich nicht besonders, die Marvel-Helden stehen mir da näher. Besonders Venom fand ich früher extrem cool. Keine Ahnung, wie Dino Tomic über diese Figuren denkt, aber irgendetwas hat den norwegischen Tätowierer und Maler dazu veranlasst, ein irres Mashup der beiden Welten zu fabrizieren.

Also sehen wir hier Spongebob als Venom und Patrick als nicht minder coolen Deadpool. Und ab 2017 dann auch auf den TV-Schirmen, wenn Disney Nickolodeon gekauft hat – oder hat es das schon?!

Pencil Drawing of Deadpool Patrick/Venom Spongebob © AtomiccircuS

Deviant der Woche 41: Zahnfee

Wenn man als Künstler einmal sein Thema gefunden hat, kann und sollte man ruhig voll aufdrehen und sich der Materie mit Leib und Seele widmen.

Dass die zwanzigjährige Paige aus dem Vereinigten Königreich ihren Stil gefunden hat, ist anzunehmen – er findet sich schon in ihrem Künstlernamen Madame Grotesque. Morbide Themen in von Tim Burtons Bilderwelten inspirierter Optik, eine trotz Ekelfaktor bewährt charmante Kombination. Ihre Aussagen zur eigenen Person und Arbeit deuten zudem auf die Einheit von Werk und Mensch hin. Trotz der möglichen Gebrochenheit also eine runde Sache, die sich für Paige sicher auszahlt.

Ihre Welt kennenzulernen ist leicht – die Madame des Grotesken ist auf vielen Kanälen erreichbar: Facebook, Tumblr und Twitter.

Monster behind the door © ArtofMadameGrotesque

Deviant der Woche 40: Black Magic Woman

Den heutigen Post wollte ich eigentlich mit Bad Hair Day betiteln. Dann sah ich, dass Dimitri Popandopulo, ein Grafikdesigner aus Deutschland, der unter dem Namen Nukuzu aktiv ist, schon ein anderes seiner Werke so genannt hat.

Also betrachtete ich „Are u a wizard?“ erneut und ließ beim Grübeln die geheimnisvolle Aura auf mich wirken. Und merkte, dass das die Faszination ausmacht, die Nukuzus Bilder auf mich ausüben. Vielschichtige, grafisch aufregede Arbeiten, die die Augen einrasten lassen und auch die graue Masse dahinter anregen. Diese schlichte Erkenntnis wollte ich irgendwie in den Titel packen – bis mir das viel bessere Black Magic Woman einfiel und alles war gut.

Spannender als diese irre Geschichte ist zugegebenermaßen Nukuzus schicke Homepage. Und natürlich seine anderen Arbeiten. Sollte man mal ’nen Blick riskieren.

Are u a wizard? © Nukuzu

Deviant der Woche 39: Eleganz in Blassblau

Dass Wasserfarben und Tinte wundervoll harmonieren können, beweist Love4allhatred4none aus dem Vereinigten Königreich mit diesem hocheleganten Werk. Love4allhatred4none ist 19 Jahre alt und hat auf deviantART ein paar recht unterschiedliche Bilder veröffentlicht, deren Gegenstand meist Frauen sind. Da ist glaube ich noch einiges zu erwarten.

Die Vorlage für Azure ist hier zu finden.

Azure © Love4allHatred4none

Deviant der Woche 38: Mundart

Kunst ist vielfältig – das zu zeigen ist eines der Anliegen dieser Rubrik. Da passt Eva Senín Pernas aus Spanien wunderbar hinein. Eine Spezialität der Fotografin und Make-Up-Künstlerin ist Lip Art: Aufwändig geschminkte Lippen, jeweils einem Thema gewidmet. Beeindruckend filigran arbeitet Eva in diesen Beispielen ikonische Figuren und Szenen heraus. Photoshop kommt dabei übrigens nur zur Veredelung der Fotos und zum Einfügen der Signatur zum Einsatz.

Goodbye Norma Jeane © Chuchy5

Crime Scene lip art © Chuchy5

Deviant der Woche 37: Undurchschaubar

Zum gestrigen Halloween reiche ich heute dezenten Grusel nach. Das Gemälde von Małgorzata Bańkowska aus Polen ist zumindest ein wenig verstörend, wie praktisch alle ihre Arbeiten. Den Einsatz von gedeckten Farben versteht sie meisterhaft, wodurch wohl diese leichte Herbststimmung entsteht. Ferner ist da noch der hypnotische Effekt, den viele der melancholisch düsteren Bilder aufweisen, erzeugt durch den undurchschaubaren Blick ihrer Protagonisten – der nichts von dem vermeintlichen Irrsinn verrät, dem er entspringt.

Mehr von Małgorzata gibt es hier.

Biohazard © miladelic

Deviant der Woche 36: Schaukelschmuck

Was war in den letzten Wochen das popkulturell größte, wichtigste, monumentalste Ereignis aller Zeiten? Na klar, Miley Cyrus nackt schaukelnd auf einer Abrissbirne, zu sehen in ihrem Video „Wrecking Ball“. Dieser überwältigend emanzipatorische Akt, der aus Miley endgültig eine ernstzunehmende, erwachsene Künstlerin macht und Disneys Hannah Montana unwiderruflich beerdigt.

Egal ob das jetzt alles stimmt oder nicht – Tiffany Stratton aus den USA hat sich der Sache jedenfalls auf höchst originelle Art angenommen. Tiffany bastelt aus Plastikperlen Schmuck, den man auch kaufen kann. Mützen, Puppen und andere abgefahrene Sachen gehören ebenso zu ihrem Repertoire.

Wer also extrem up to date sein und was wirklich Kreatives um den Hals schaukeln lassen will, sollte sich die Anschaffung dieses Miley-Anhängers überlegen:

Miley Cyrus Wrecking Ball Ornament by NxOhMissFriedxD

Deviant der Woche 35: Wolkenburg & Zauberberg

Über den Künstler dieser Woche kann ich nicht nur nicht viel schreiben, ich kann ihn aktuell auch nicht verlinken. Sein deviantART-Profil scheint gelöscht zu sein, die Arbeiten sind noch da. Werde das mal im Auge behalten.

Jedenfalls kommt SeperateReason aus Deutschland und ist wohl noch recht jung. Viel mehr weiß ich nicht. Ist aber auch alles nicht entscheidend, wenn die Bilder so sehr für sich sprechen. Malerische Fantasywelten, die die Fantasie anregen:

Fantasy Castle ©2013 SeperateReason

Fantasy Castle © SeperateReason

 

Nothing can destroy our love ©2013 SeperateReason

Nothing can destroy our love © SeperateReason

Deviant der Woche 34: Rock’s not dead!

Guter alter 50’s Rock ’n‘ Roll – neben ein paar anderen Dingen die Basis aller Popkultur. Treibende Rhythmen und starke Melodien, lässiger Style, rebellische Haltung, einfach unschlagbare Coolness. Und flexibel. Denn irgendwie fügt sich auch z.B. das Horrorgenre in die Zeichenwelt der Rockmusik. Vielleicht weil Monster etwas Rebellisches an sich haben?

Als der Rock sich erhob, galt er vielen als Teufelszeug. Dazu passen die zu dieser Zeit massenhaft eher billig heruntergekurbelten Horrorstreifen, in denen Zombies, Außerirdische und co. ihr Unwesen treiben. Und natürlich Frankensteins Monster, das als Literaturklassiker einen besonderen Stellenwert hat.

In der heutigen Rockabilly-Szene (Rockabilly = ursprünglicher Rock der frühen Fünfziger aus Rhythm and Blues, Country und Hillbilly) wird gern auf das Horrorgenre Bezug genommen. Und da in dieser Szene alte Werte und Zeichen der 50s verehrt werden, sind Elvis (bzw. sein Stil) und Frankensteins Monster Ikonen. Der Künstler NULLcHiLD aus den USA hat sie zusammengeführt. Das hier zu sehende Bild ist die Vorstufe eines Flyers, wirkt aber in s/w und allein besser:

Frankenstein © NULLcHiLD