Ahnungslos

Genau ein halbes Jahr ist der pophistorische Tag jetzt alt, an dem der Verkauf Lucasfilms an Disney sowie die Produktion einer neuen Star Wars-Trilogie bekanntgegeben wurde.

Was hat die nach Neuigkeiten lechzende Fangemeinschaft seitdem erfahren? Nicht viel, jedenfalls nicht viel für die Filme entscheidendes. Eher das real life betreffende Dinge wie die Umwandlung der Video- und Computerspieleschmiede LucasArts vom selbst produzierenden Unternehmen zum reinen Lizenzhändler sowie weitere Stellenstreichungen bei Lucasfilm Animation und ILM, die wahrscheinlich auch der nun doppelt vorhandenen Kapazitäten im Disneykonzern geschuldet sind. Zudem das (vorzeitige) Ende der Trickserie The Clone Wars, auf deren aktuelle fünfte Staffel nur noch einige „Bonusinhalte“ folgen sollen.

Gab es denn auch Positives? Zum Glück ja, aber man wird marketingtechnisch bei Disney vermutlich auch nicht ganz auf den Kopf gefallen sein. Das Wichtigste ist wohl die Ankündigung zweier weiterer Filme: Spin Offs, also Geschichten außerhalb der eigentlichen Saga, die sich jeweils einem beliebten Charakter widmen und in den Jahren zwischen den regulären Episoden erscheinen sollen – was laut Zeitplan bedeutet, dass von 2015 bis 2019 pro Jahr ein Star Wars-Film veröffentlicht wird. Inhaltlich sind die Spin Offs aber darüber hinaus noch eine völlige Unbekannte.
Zudem wurde nach dem Abwürgen von The Clone Wars eine neue Trickserie angekündigt, die in einer noch nicht von den Filmen berührten Epoche angesiedelt sein soll. Mehr Infos dazu, irgendwas? Nö.

Zurück zu den Episoden VII bis IX, die zweifellos das Herzstück der nahen Zukunft von Star Wars darstellen werden. Über Regisseur J.J. Abrams hinaus ist noch nichts zum beteiligten Personal bekannt. Womöglich ändert sich das, wenn Abrams aktuelles Projekt, der neue Star Trek-Streifen Into Darkness, über die Bühne gebracht ist. Gerüchte gibt es immerhin schon, kleine und große, aber keine neuen: Mehr und mehr zeichnet sich ab, dass die „großen Drei“, Mark Hamill (Luke Skywalker), Carrie Fisher (Prinzessin Leia) und Harrison Ford (Han Solo) mit an Bord sein werden. Diverse Interviews deuten darauf hin, allein offiziell ist noch nichts bekanntgegeben.

Vielleicht ist es auch einfach noch zu früh für handfeste Infos. Immerhin liegen bis zum angepeilten Starttermin noch über zwei Jahre vor uns – genug Zeit für jede Menge Vorfreude, die durch zumindest kleine Infohappen hier und da gerne gesteigert werden darf…

das kleine Weiße

Nachdem ich hier schon das feine Browsergame Hexagon vorgestellt habe, ist Drop der perfekte Nachschlag. Abermals verdanke ich Spiegel Online die Kenntnis von diesem Minispiel.

Simples, schnelles Prinzip, minimalistisch elegante Optik, perfekt ergänzende Musik und die Gier nach immer noch einem Versuch – die Vorzüge sind die gleichen wie bei Hexagon. Statt zwei braucht man aber alle Finger beim möglichst schnellen Tippen, ohne Tastaturbeherrschung kommt das Ende vor dem Glücksgefühl.

Macht Spaß, was Minecraft-Entwickler Markus Persson da entwickelt hat, kurzfristig zumindest.

Deviant der Woche Teil 10: fettes Eisen

Schon wieder keine zweidimensionale Arbeit. Die Skulptur von Matthew J. Black ist halt ziemlich cool. Kein Wunder, schließlich ist Matthew leitender Kreativer bei Sideshow Collectibles, die reihenweise ansehnliche Büsten etc. abliefern.

Bei dieser Spezialkonstruktion haben wir es mit einem Mashup zu tun; Iron Man, dessen drittes Filmabenteuer hierzulande nächste Woche in die Kinos kommt, meets Boba Fett. Genauer gesagt ist der Helm des Marvelhelden in den Farben des wohl coolsten Kopfgeldjägers der Galaxis weit, weit entfernt angepinselt.

Und theoretisch wäre so etwas denkbar: Denn sowohl der Comicverlag Marvel als auch die Star Wars-Heimat Lucasfilm sind ja mittlerweile im Besitz des Disney-Konzerns…

iron fett ©2013 ~Matthew-J-Black

von Pixeln und Bauklötzchen

Videospiele haben sich von den Pong-Anfängen mit Strichen und Quadraten vor schwarzem Hintergrund zu hochkomplexen Unterhaltungsprodukten entwickelt, deren Abbild von Wirklichkeit in vielfacher Hinsicht immer exakter wird. Auch die Verfremdung ins Phantastische bietet natürlich einen stetig steigenden Grad des „Realismus“.

Spiele müssen aber nicht möglichst real sein, um Spaß zu machen. Das weiß, wer z.B. Erinnerungen an Abenteuer aus Bauklötzchen hat – doch das ist ein anderes Thema. Zurück zu Videospielen: Die 16-Bit-Ära steht aus heutiger Sicht in der goldenen Mitte zwischen den spartanischen Anfängen und der heutigen Komplexität, die moderne Konsolen bieten. Sie ist ein beliebtes Ziel der Retrosehnsüchtigen, die eine gar nicht so unbedeutende Rolle im Gaming-Kosmos innehaben. Vor allem Super Nintendo und Sega Mega Drive präsentierten bunte, nicht hochauflösende Pixelwelten voller noch eher kleiner und nicht extrem detaillierter Figuren – deren Zusammensetzung dezent an Bauklötzchen erinnert… Lyrisch-dramatisch ausgedrückt: Die Fantasie spielte noch mit, was natürlich nur halbwegs haltbar ist, wenn es als Gegensatz zum heutigen Erlebnis gelten soll.

Und jetzt schlagen wir einen Haken zu dem Konzept, das mich immer wieder reizt, in Musik, Malerei etc.: das Zusammenführen von Welten, Genres, Techniken oder was auch immer Spannendem. In diesem Fall die grobe Einfachheit der 16-Bit-Heroen, den aktuellen Stand der Videospiel-Technik überspringend versetzt in die hochauflösendste aller bekannten Welten, die Realität. So getan von Victor Benitez, auf dessen Projekt Real Bits mich ein Artikel der Maniac hinwies.

Der spanische Fotograf hat auf seiner Seite eine Reihe von Arbeiten präsentiert, in denen er vorwiegend 16-Bit-Figuren in eine reale Umgebung fügt und damit ebenso ihre pixelige Unvollkommenheit aufzeigt wie auch die fantasiefördernde Schlichtheit betont. Denn die perfekten Hintergründe, vor denen die liebevoll gezeichneten Helden nun kontraststark posieren, werden viele Spieler in ählicher Form beim Zocken im Geiste erschaffen haben, so wie sie die Figuren selbst zum Leben erweckt haben. Schöne Kunst.

Deviant der Woche Teil 9

Eulen sind momentan in, daher schmücke ich diese kleine Seite nun mit einer. Das Bild kommt etwas unscharf daher, ich erfreue mich aber an der feinen Musterung und dem unkonventionellen Farbton. Erschaffen von der US-Amerikanerin Chyanne:

Aspect ©2013 ~RareBreedOfChy

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deviant der Woche Teil 8

Heute mal nix Gemaltes/Gezeichnetes, sondern die Arbeit einer angehenden Maskenbildnerin aus Kanada. Und es steckt wohl eine Menge Arbeit (von mehreren Leuten) in diesem beeindruckenden Ergebnis: 

queen of hearts ©2013 ~bodysnatched

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf den üblichen Seiten gibt es noch viel viel mehr, speziell zu obigem Bild auch bei Tumblr. Lohnt sich!

Künstlerin Karlee Morse hat sich die Mühe gemacht, mir alle Beteiligten an der Wurzelmaske zu nennen. Es sind neben ihr (undeadpixels) noch Marissa McCracken (Twice-the-Luck-Makeup), Jason Reyes, Shannon Philion, Erin Finn und Beth Bowers (fluffmakeupdesigns).

Endlich wieder 18

Es ist an der Zeit, über Minigolf zu reden. (Miniaturgolf und Minigolf, um genau zu sein. Bei ersterem sind die Bahnen nur etwa halb so groß wie bei der Betonvariante. Der Einfachheit halber meine ich mit Minigolf aber beide Bahngolf-Varianten.)

Diese Präzisionssportart bietet eine Reihe von inhaltlichen Facetten, die es wert sind, präsentiert zu werden – auch wenn man bis zu diesem Satz nur ungläubig den Kopf schüttelt. Minigolf macht Spaß. Das werden viele bestätigen können. Nicht umsonst findet man die Bahnen an allen möglichen freizeitorientierten Orten. Alt und jung können sich eine Weile damit beschäftigen. Es kostet nicht viel, ist nicht übermäßig komplex, man kann ein Eis dabei essen, so weit, so banal. Bis hierhin kommt der gemeine Publikumsspieler.

Minigolf ist aber auch eine Wettkampfsportart mit nationalen und internationalen Meisterschaften. Diese mysteriöse Welt wird den Allermeisten verschlossen bleiben. Das Glück, das hier dargestellt werden soll, liegt dazwischen, in einer Sphäre zwischen Publikum und Vereinsspieler.

In dieser Sphäre tummeln sich Akademiker, Rocker, Nerds, DJs, Programmierer, Partygänger und diverses anderes Volk. Das widerspricht dem Klischee, das auf dem Minigolfplatz nur Familien mit Kleinkind und Kleingartennutzer zu finden sind. Was zieht die bunte Mischung an den Schläger? Man kann in den Ballsport eine gesellschaftskritische Komponente hineindeuten, wenn man denn will. Und ja, ich will! Der große Bruder Golf ist eine nach wie vor recht elitäre Angelegenheit, die der breiten Masse unzugänglich bleibt. Also kontert man im Kleinen und eignet sich den Sport über die Alternative vor der Haustür an. Mitten im Großstadtdschungel, zwischen Straßen und Hochhäusern, kann man auf einen Minigolfplatz stoßen – und gekleidet, wie man gerade ist, für schmales Geld den Schläger schwingen. Warum auf etwas verzichten, das man adaptieren kann. Golfen ist für alle da. Und ein hübsch gestalteter Platz kann durchaus eine Oase in der Betonwüste Stadt sein.

Zugleich ist Minigolf auch eine wunderbare potentielle Brutstätte für gepflegtes Nerdtum (womit ein dezenter inhaltlicher Brückenschlag zu dieser Seite vollzogen ist). Denn auch ohne Wettkampfambitionen verliert man sich schnell in den erstaunlich feinen Feinheiten des Sports. Die Standard-Publikumsschläger reichen bald nicht mehr, anspruchsvollere Modelle ermöglichen einen sichereren Schlag. Unerlässlich für den Erfolg ist zudem der richtige Ball – was bedeutet, dass man bald eine ganze Sammlung mit sich führt, denn die unterschiedlichen Bahnen erfordern auch recht unterschiedliche Bälle. Vom Flummi bis zum nahezu steinharten Klotz ist alles dabei. Voraussetzung ist natürlich, dass man die jeweiligen Geheimnisse der 18 Bahnen kennt. Die sehen zwar simpel aus, aber: Es gibt fast immer eine bestimmte Technik, den einen Winkel und den einen Punkt, den man anspielen muss, damit der Ball genau die richtige Route abrollt, vom Abschlag direkt ins Loch. Aber auch nur, wenn mit der korrekten Geschwindigkeit gearbeitet wurde. Noch nicht genug? Selbst die Temperatur des Balles kann entscheiden, gegebenenfalls ist ein Aufwärmen in der Hosentasche erforderlich. Kein Witz. Spektakulär entsprechend, mit einem Gewaltschlag alle genannten Kniffe ignorierend einzulochen. An dieser Stelle wird es nicht mehr verwundern, dass nasse Bahnen angepasste Taktiken erfordern. Und eben überhaupt eine gewisse Nerdigkeit, die zum Spielen im Regen antreibt.

Nerds kommen einzeln oder in Kleingruppen vor; für beide Varianten ist Minigolf geeignet. Während der Einzelkämpfer in sich versunken den perfekten Schlag übt, kann der Herdennerd auf unterstützende wie schwachsinnige Ratschläge seinesgleichen zurückgreifen – wird zuweilen aber auch Spott und Häme ausgesetzt sein, wenn der Schlag misslingt. Und Schläge misslingen oft, ist man noch nicht weit fortgeschritten.

Das führt uns zu der Leidenschaft, die in diesem kleinen Sport steckt. Schläger, zerbrochen vor Wut! Bälle, frustbefeuert ins Gebüsch geballert! Mehrfaches lautes Ausrufen von Scheiße und allen anderen Schimpfwörtern. Ungläubiges Entsetzen, das sich im Gesicht ausbreitet, wenn der doch so einfache Schlag zum dritten Mal scheitert. Und unbändige Freude, wenn das schwierige Hindernis im As überwunden wurde. Auch ohne Turnier herrscht auf dem Platz ständiger Wettkampf, der von der einzelnen Runde auf die gesamte Saison von Frühling bis Herbst erweiterbar und per Tabelle mit Rangliste und Statistiken selbst ins Internet übertragbar ist. Verbissener Ehrgeiz kann entfacht werden, es soll an dieser Stelle ausdrücklich davor gewarnt werden.

Zur Beruhigung der Nerven ist je nach Geschmack neben dem erwähnten Publikumseis ein erfrischendes Kaltgetränk geeignet, zur Stärkung etwa eine Frikadelle, wenn vorhanden. Aber: Gerade Biergenuss erhöht nicht unbedingt die Spielfähigkeiten (in manchen Fällen wiederum gerade doch). Der Anteil diebischer Freude am Scheitern der Mitspieler steigt dagegen sicher.

Soviel zum kleinen Exkurs ins Minigolfversum. Die Saison hat schon begonnen…  

Deviant der Woche Teil 7

Und weil Trilogien sowas Tolles sind, folgt heute noch ein täuschend dreidimensionales Bild von Ramon Bruin alias JJKAirbrush. Diese supercoole Kombination aus Zeichnung und echter Brille ist mein persönlicher Favorit! 

I can see you…. ©2012-2013 ~JJKAirbrush

Der Holländer ist auch einer der Kandidaten, die noch viele weitere Leckerbissen im Angebot haben. Anschauen!

Numbers & Dragons

Ein Spiel in Excel? Diese Meldung hat definitiv stark erhöhten Nerdfaktor: SPON berichtet hier über ein Rollenspiel, das Cary Walkin, ein kanadischer Buchhalter, für das Tabellenkalkulationsprogramm Excel entwickelt hat. Grafisch hat Arena.xlsm natürlich nichts zu melden, ansonsten soll es aber funktionieren und nicht unkomplex sein.

Ob es sich lohnt, das auch außerhalb eines Büros (gut als Arbeit tarnbar) zu zocken, keine Ahnung. Auch nicht, ob der Arenakampf geeignet ist, spielerisch an Excel heranzuführen. Aber die Vorstellung, dass fantasygespeiste Ideen auf einem recht pop-unfruchtbaren Boden wie der Buchhaltung gedeihen könnten, hat was. Dass die endlosen Excel-Zahlenkolonnen plötzlich in etwas ganz anderes, in Magier, Monster und co. verwandelt werden – schön!

Auf dem Blog des Entwicklers lässt sich der Spaß herunterladen.