Deviant der Woche 53: Krasser Krach

Karneval in Köln ist vorbei, also kann das Leben allmählich wieder Fahrt aufnehmen. Oder besinnlich innehalten, je nachdem. Danach wäre wohl auch der wenig beneidenswerten Gestalt auf diesem Bild zumute, die ordentlich was auf die Ohren bekommt. Shawn Coss, der diese Rubrik locker allein stemmen könnte, beschert uns das schräge Werk. Mal wieder. Und er wird sicherlich in Zukunft erneut zuschalgen.

Death Tone © ShawnCoss

Deviant der Woche 52: do the twist

Ich bezweifle, dass Andrey Skull aus Bulgarien wirklich so mit Nachnamen heißt, aber seine Gallerie ist voller Totenköpfe, also passt es hervorragend. Zuerst wollte ich auch eines seiner morbideren Werke vorstellen, doch da es mit einem zwar schützenden, aber auch verunstaltendem Wasserzeichen versehen war, entschied ich mich für ein Bild, das ziemlich aus der Reihe fällt – obwohl, so ganz dann ja doch nicht, denn der obercoole tasmanische Teufel Taz von den Looney Tunes ist mit einem kleinen Twist versehen …

evil Taz © AndreySkull

Deviant der Woche 51: voller Kontrast

Wie in dieser einen Simpsons-Folge, als die Familie in Afrika auf eine Flussgabelung zutreibt und Homer entscheiden muss, welche Richtung sie einschlagen sollen – nach rechts zu finsteren Stromschnellen oder nach links zum friedlichen Regenbogen – so fällt auch bei diesem Bild die Wahl des Betrachters wohl ähnlich aus wie die Homers: man will (schlussendlich) nach links, der Blick tendiert aber immer wieder nach rechts. Statt Regenbogen und Sonne personifiziert in dem Werk von Jin aus den USA ein kleines Mädchen mit Schirm auf der linken Seite herzallerliebst Frieden mit Vögelchen. Das muss auch das bemitleidenswert abstoßende Wesen auf der Rechten anerkennen und entbietet dem Frieden seinen Gruß.

Dies auf politische Lager umzumünzen ist interpretatorisch vielleicht etwas gewagt. Manchmal reicht aber auch die schlichte Erkenntnis: Krieg ist scheiße, seid doch friedlich zueinander! Vor allem, wenn sie so eindrucksvoll verpackt ist.

War and Peace by jinzilla

Mehr von Jin: http://jinzilla.tumblr.com/

Deviant der Woche 50: seltener Piepmatz

„Out of the box“, so beschreibt einer der Kommentatoren auf deviantART dieses Bild von Michelle Harvey. Das bedeutet hier: Jenseits bekannter Denkmuster und Konventionen. Kann man so sagen, denn alltäglich ist der durchdringende Blick der britischen Künstlerin auf das possierliche Vögelchen sicher nicht. Gekonnt gezeichnet hingegen definitiv.

Within Us © WolfSkullJack

Deviant der Woche 49: so herzig

Schon niedlich, was Léa Matte, eine Illustratorin aus dem schönen Kanada, hier zu Papier gebracht hat. Man weiß zwar nicht genau, wessen Herz das kleine Skelett in Händen hält (sein eigenes?), aber es scheint ein besonderer Moment zu sein. Interpretatorisch ist da definitiv viel möglich. Herzerwärmend!

skeleton love © leamatte

Deviant der Woche 48: Bücherbauten

Verspätet, dafür umso spektakulärer: Etwas wie das Kunstwerk dieser Woche habe ich noch nicht gesehen. Jodi aus Pennsylvania, USA, formt aus Büchern heraus Papierskulpturen. Bildende Kunst im doppelten Sinne.

Da Jodis Sachen so sehenswert sind, präsentiere ich direkt zwei Stücke. Späterer Rückgriff nicht ausgeschlossen.

Minas Tirith Book Sculpture 1 © wetcanvas*

Pirate Ship Book Alteration © wetcanvas*

Deviant der Woche 47: Kabelsalat

Man kennt das: Wie ein untotes Geflecht aus Zombiewürmern raubt einem das Kabelchaos um Multimediaanlagen den letzten Nerv. Wer erbarmt sich und bringt ordnendes Licht ins Kabeldickicht? Vielleicht ja dieses Wesen, gezeichnet von Kirill Semenov aus Russland. Möglicherweise ist das Chaos nach dem Wirken des mageren Zeitgenossens aber auch noch größer. Ausprobieren!

Kirill, der sich auf deviantART Skirill nennt, erschafft scheinbar bevorzugt solch bizarren Horrorstoff. Er kann aber auch anders, hat etwa Lustiges oder an Steampunk erinnerndes Skurriles im Repertoire. Und den Weihnachtsmann. Ein Rundumkönner also.

Hub © Skirill

Deviant der Woche 46: Blut am Ende des Regenbogens

Diese Farben, dieses Leuchten! Das fällt vielleicht als erstes auf. Dann stellt sich die Frage, mit war für einer Art von Bild man es hier zu tun hat. Ungewöhnlich sieht es aus, zu schräg und bunt für die Realität, aber irgendwie auch sehr echt.

Es ist ein Werk aus der Romantically Apocalyptic-Reihe, einer Graphic Novel von Vitaly S. Alexius aus Kanada und anderen Kreativen. Bei der Entstehung kommen neben Stift und Papier eine Kamera, ein Green Screen, menschliche Darsteller, Photoshop und andere Hilfsmittel zum Einsatz.

Vitaly hat bei deviantART einiges aus der Endzeitecke im Angebot. Nicht alles ist so eindrucksvoll wie dieses seltsame Bild, manches driftet zu sehr Richtung Kitsch ab. Dennoch ist seine Arbeit den einen oder anderen Blick absolut wert.

Your award © alexiuss

Deviant der Woche 45: Welchen Knopf?

Mattias Adolfsson hat einen enormen Output und eine offensichtlich noch viel enormere Fantasie. Der schwedische Profi-Zeichner war der erste Deviant der Woche, d.h. die Zeit ist reif für einen Nachschlag. Da er anscheinend auch Star Wars-Fan ist, lag es nahe, eines der entsprechenden Werke zu präsentieren. Doch ich widerstand der Versuchung ausnahmsweise und zeige hier ein thematisch immerhin naheliegendes Bild. Sollte man vielleicht anklicken, um eine etwas größere Ansicht zu bekommen:

Flight pattern © MattiasA

Deviant der Woche 44: Schwarzes Gift

Zeit, so ganz langsam aus dem Winterweihnachtsschlaf zu erwachen. Erst mal recken und strecken und herzhaft gähnen – was vielleicht auch der gute und ursprünglich böse Venom auf dieser obercoolen Zeichnung von Kerby Rosanes tut. Wobei, wahrscheinlich eher doch nicht, denn es sieht so aus, als ob er sich in den Fängen von Widersacher Spider-Man befände.

Kerby veredelte schon im Wonnemonat Mai diese Seite; spätestens jetzt bin ich wirklich ein Fan von dem philippinischen Künstler.

MOLESKINE DOODLES: Venomous © kerbyrosanes