Deviant der Woche 59: Das Universum ist ein Pandabär

Hasen, Hasen, überall Hasen! Nieder mit den ganzen Karnickeln! Das könnten des wütenden Bären Worte zum Osterfest sein. Erschaffen hat ihn Michel EL Hachem (hier mehr zu ihm) aus dem Libanon nach der Vorlage von Bansky, dem berühmten Streetartkünstler. Michel hat die entscheidende Schippe Wahnsinn draufgepackt. Und den Panda zum Universum gemacht, oder andersrum, jedenfalls in meinen Augen.

Bang Bang I Shot You Down © justcallmemike

Deviant der Woche 58: R.I.P. Ultimate Warrior

Vor wenigen Tagen ist eine der Ikonen des amerikanischen Wrestlings gestorben. James Hellwig wurde nur 54 Jahre alt. Unsterblich bleibt er dank seiner Verkörperung des Ultimate Warriors. Der Warrior war ein übermächtiger Kämpfer, laut, grell, intensiv und unterhaltsam bekloppt – wie das Show-Spektakel Wrestling insbesondere in der WWE (früher WWF und WCW) eben ist.

Die Intensität, die seine Auftritte auszeichnete, lebte James Hellwig wohl in allen Bereichen seines Lebens. Nacho Molina aus Spanien hat sie in diesem Bild treffend visualisiert. In seinem Blog sind viele weitere Schätze zu entdecken.

THE ULTIMATE WARRIOR © nachomolina

Deviant der Woche 57: Raumschiffe & Dinosaurier

Der fantastische Comic-Artist Tristan Jones wurde in dieser Rubrik schon ausgiebig im Rahmen einer Kindheitshelden-Trilogie vorgestellt. Die Zeit ist Reif für Nachschub; passend hatte ich schon ein faszinierendes, an die Trilogie thematisch anschließendes Werk herausgesucht – bis ich dieses Bild sah.

Kontraste und Gegensätze ziehen mich magisch an, in diesem Fall so stark, dass es den Wechsel in letzter Sekunde gab. Und der Anschluss an die Kindheitsheldentrilogie gelingt hiermit subtiler wie treffender. Denn nichts war jemals cooler als Raumschiffe oder Dinosaurier (was z.B. die Dino Riders so stark machte, aber das ist eine andere Geschichte).

Für 35 $ kann man einen Print des Kunstwerks direkt bei Tristan erwerben.

Exodus Book 1 cover © T-RexJones

Deviant der Woche 56: eine Kugel Nachschlag

Mal ehrlich, das war doch schön letzte Woche, mit der imperialen Lego-Truppe. Aber ist euch aufgefallen, dass dieser eine Sturmtruppler gefehlt hat? Wie jetzt rauskam, hatte er noch ein kleines Strandprojekt zu bearbeiten, beauftragt vom Imperator persönlich. Und bildlich in Szene gesetzt vom Briten Mike Stimpson, der das reihenweise so genial macht, dass auch seine Werke zukünftig hier wieder vertreten sein werden. Versprochen.

Sand © Balakov

Deviant der Woche 55: Die eckige Seite der Macht

Der größte finanzielle Geniestreich des jungen George Lucas‘ war es, eine geringere Gage im Gegenzug für die Merchandisingrechte an seinen Star Wars-Filmen zu akzeptieren. Damals war Merchandising noch völlig unbedeutend. Mit dem Krieg der Sterne änderte sich das so sehr, wie sich etwas nur ändern kann. Milliarden werden bis heute mit Star Wars-bezogenen Produkten verdient, von Spielzeug aller Art über Klamotten hin zu Medienerzeugnissen und so ziemlich allem anderen, was man sich vorstellen kann.

Seit Jahren ist Lego ein wichtiger Zweig im großen Merchandise-Geflecht – wie in einigen anderen Bereichen (etwa seit kurzem mit Electronic Arts) eine Kooperation mit großen Jungs im Unterhaltungsbereich. Auch die Bausteinsparte spricht nicht nur Kinder an; erwachsene Sammler und Baumeister widmen sich dem Miniatur-Universum oft mit mindestens gleicher Hingabe. Bestes Beispiel dafür ist Guy Frankland aus dem UK, der eine umfangreiche Sammlung sein Eigen nennen kann. Beim Sammeln belässt er es aber nicht, die kleinen Protagonisten und ihre Fortbewegungsmittel werden auch liebevoll in Stellung gebracht. Man achte etwa auf den Lichtschwerteffekt beim Mini-Vader!

Heute gibt es die volle imperiale Breitseite; allein um das Gleichgewicht der Macht zu wahren müssen die Rebellen natürlich früher oder später zurückschlagen …

The Power of the Dark Side © franklando

 

Deviant der Woche 54: schönes Biest

Seit langem mal wieder was aus Deutschland: Der Künstler, der sich auf deviantART ThomaePen nennt, ist deutlich von Mangas beeinflusst. Das zeigt sich bei einem Blick in seine Gallerie schnell. Da gibt es aber noch ein paar andere Werke, die zwar auch teilweise japanische Prägung aufweisen, zuerst aber durch ihre elegante Reduzierung auffallen. Ich glaube, in der Richtung könnten noch ein paar sehr interessante Sachen entstehen, wer weiß. Mir gefällt’s.

red butterfly © ThomaePen

Deviant der Woche 53: Krasser Krach

Karneval in Köln ist vorbei, also kann das Leben allmählich wieder Fahrt aufnehmen. Oder besinnlich innehalten, je nachdem. Danach wäre wohl auch der wenig beneidenswerten Gestalt auf diesem Bild zumute, die ordentlich was auf die Ohren bekommt. Shawn Coss, der diese Rubrik locker allein stemmen könnte, beschert uns das schräge Werk. Mal wieder. Und er wird sicherlich in Zukunft erneut zuschalgen.

Death Tone © ShawnCoss

Deviant der Woche 52: do the twist

Ich bezweifle, dass Andrey Skull aus Bulgarien wirklich so mit Nachnamen heißt, aber seine Gallerie ist voller Totenköpfe, also passt es hervorragend. Zuerst wollte ich auch eines seiner morbideren Werke vorstellen, doch da es mit einem zwar schützenden, aber auch verunstaltendem Wasserzeichen versehen war, entschied ich mich für ein Bild, das ziemlich aus der Reihe fällt – obwohl, so ganz dann ja doch nicht, denn der obercoole tasmanische Teufel Taz von den Looney Tunes ist mit einem kleinen Twist versehen …

evil Taz © AndreySkull

Deviant der Woche 51: voller Kontrast

Wie in dieser einen Simpsons-Folge, als die Familie in Afrika auf eine Flussgabelung zutreibt und Homer entscheiden muss, welche Richtung sie einschlagen sollen – nach rechts zu finsteren Stromschnellen oder nach links zum friedlichen Regenbogen – so fällt auch bei diesem Bild die Wahl des Betrachters wohl ähnlich aus wie die Homers: man will (schlussendlich) nach links, der Blick tendiert aber immer wieder nach rechts. Statt Regenbogen und Sonne personifiziert in dem Werk von Jin aus den USA ein kleines Mädchen mit Schirm auf der linken Seite herzallerliebst Frieden mit Vögelchen. Das muss auch das bemitleidenswert abstoßende Wesen auf der Rechten anerkennen und entbietet dem Frieden seinen Gruß.

Dies auf politische Lager umzumünzen ist interpretatorisch vielleicht etwas gewagt. Manchmal reicht aber auch die schlichte Erkenntnis: Krieg ist scheiße, seid doch friedlich zueinander! Vor allem, wenn sie so eindrucksvoll verpackt ist.

War and Peace by jinzilla

Mehr von Jin: http://jinzilla.tumblr.com/