Ich bezweifle, dass Andrey Skull aus Bulgarien wirklich so mit Nachnamen heißt, aber seine Gallerie ist voller Totenköpfe, also passt es hervorragend. Zuerst wollte ich auch eines seiner morbideren Werke vorstellen, doch da es mit einem zwar schützenden, aber auch verunstaltendem Wasserzeichen versehen war, entschied ich mich für ein Bild, das ziemlich aus der Reihe fällt – obwohl, so ganz dann ja doch nicht, denn der obercoole tasmanische Teufel Taz von den Looney Tunes ist mit einem kleinen Twist versehen …
Archiv des Autors: Arndt Mauer
iooo präsentiert: NICHTLUSTIG 32
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Deviant der Woche 51: voller Kontrast
Wie in dieser einen Simpsons-Folge, als die Familie in Afrika auf eine Flussgabelung zutreibt und Homer entscheiden muss, welche Richtung sie einschlagen sollen – nach rechts zu finsteren Stromschnellen oder nach links zum friedlichen Regenbogen – so fällt auch bei diesem Bild die Wahl des Betrachters wohl ähnlich aus wie die Homers: man will (schlussendlich) nach links, der Blick tendiert aber immer wieder nach rechts. Statt Regenbogen und Sonne personifiziert in dem Werk von Jin aus den USA ein kleines Mädchen mit Schirm auf der linken Seite herzallerliebst Frieden mit Vögelchen. Das muss auch das bemitleidenswert abstoßende Wesen auf der Rechten anerkennen und entbietet dem Frieden seinen Gruß.
Dies auf politische Lager umzumünzen ist interpretatorisch vielleicht etwas gewagt. Manchmal reicht aber auch die schlichte Erkenntnis: Krieg ist scheiße, seid doch friedlich zueinander! Vor allem, wenn sie so eindrucksvoll verpackt ist.
Mehr von Jin: http://jinzilla.tumblr.com/
Rezension: Broilers – Noir
Das genrebezeichnende Oi steckt nicht nur im Namen der Band aus Düsseldorf, diesmal ist es auch im Albumtitel. Unhörbar allerdings, fast wie die musikalische Prägung in den Stücken auf Noir.
Doch von vorn: Noir ist das sechste Studioalbum der Broilers und tritt die Nachfolge ihrer bisher erfolgreichsten Scheibe Santa Muerte von 2011 an. Konsequent hatte sich die Band in den letzten Jahren von den Oi-Punk-Wurzeln weg-, hin zu Ska-, Reggae-, Soul- und Rockabillyelementen bewegt. Unbeschadet blieben die griffig klugen Texte irgendwo zwischen Großstadtgrau und cineastischer Überhöhung. Zu hören war somit eine mitreißende Mischung aus Melodie, Poesie, Lässigkeit und einem guten Schuss Resthärte, getragen nicht zuletzt von Frontmann Sammys markanten Stimme.
Man konnte sich fragen, ob die Broilers auf Santa Muerte ihren Stil gefunden hatten oder ob sie sich weiterentwickeln würden. Nun, Stillstand ist nicht angesagt. Ihr Weg führt sie weiter in Richtung Indie-Pop, Stadion und mehr ruhigen Momenten. Wie zuletzt präsentieren sie dabei eine große Bandbreite. Gelegentlicher Offbeat, breite Gitarren, Punkrock, Bläser, Mitgröhlrefrains, all das gibt es noch. Neben der dicken Portion Pop halt. Vielleicht ist es dieser, der das Album weniger zupackend macht als das Vorangegangene. Viel waberndes Mid-Tempo zwischen Hoffnung und Melancholie. Dadurch perlt es anfangs am Hörer ab, der etwas ratlos zurückbleibt.
Um es ganz klar zu sagen: Ich habe mir einige Zeit mit dieser Rezension gelassen, um das Album wirklich wirken zu lassen. Es ist absolut hörenswert, offenbart seine Stärken tatsächlich zum Teil erst allmählich. Ich sehe es wie einen glänzend hübschen, neuen Zug an mir vorbeigleiten, winke ihm etwas wehmütig hinterher und steige dann in die ältere Santa Muerte-Dampflok.
Für mich persönlich hatten die Broilers auf dem Vorgängeralbum alles richtig gemacht, ihre Stärken und meine Vorlieben perfekt ausbalanciert. Das passte wie die Heilige zum Tod und klang auch so. Ich verliebte mich in jene 14 Songs von wilder Schönheit, die eine derart schwülstige Beschreibung keinesfalls verdient haben.
Mit Noir ziehen sie nun weiter und werden andere Herzen erobern. Ich bleibe ihnen zwar treu, sehne mich aber im Stillen zu diesem einen Album zurück, damals, als alles perfekt war.
iooo präsentiert: NICHTLUSTIG 31
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Deviant der Woche 50: seltener Piepmatz
„Out of the box“, so beschreibt einer der Kommentatoren auf deviantART dieses Bild von Michelle Harvey. Das bedeutet hier: Jenseits bekannter Denkmuster und Konventionen. Kann man so sagen, denn alltäglich ist der durchdringende Blick der britischen Künstlerin auf das possierliche Vögelchen sicher nicht. Gekonnt gezeichnet hingegen definitiv.
Collecting Cologne 19: Lady in black
iooo präsentiert: NICHTLUSTIG 30
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Deviant der Woche 49: so herzig
Schon niedlich, was Léa Matte, eine Illustratorin aus dem schönen Kanada, hier zu Papier gebracht hat. Man weiß zwar nicht genau, wessen Herz das kleine Skelett in Händen hält (sein eigenes?), aber es scheint ein besonderer Moment zu sein. Interpretatorisch ist da definitiv viel möglich. Herzerwärmend!
Deviant der Woche 48: Bücherbauten
Verspätet, dafür umso spektakulärer: Etwas wie das Kunstwerk dieser Woche habe ich noch nicht gesehen. Jodi aus Pennsylvania, USA, formt aus Büchern heraus Papierskulpturen. Bildende Kunst im doppelten Sinne.
Da Jodis Sachen so sehenswert sind, präsentiere ich direkt zwei Stücke. Späterer Rückgriff nicht ausgeschlossen.