Riesensause

Oookay. War was? Ein bisschen, ja. Nachdem ich den ersten Teaser für Star Wars Episode VII – The Force Awakens (Das Erwachen der Macht) nicht kommentiert habe, weil er ansonsten überall kommentiert wurde, muss ich jetzt auch mal wieder zur Feder greifen. Immerhin ist in den letzten Tagen die ein oder andere Nerdbombe geplatzt.

Gestern ging die viertätige Star Wars Celebration im kalifornischen Anaheim zuende. Celebration, das ist nicht nur eine offizielle Veranstaltung – es ist DIE Star Wars-Party schlechthin. Die letzte fand 2013 in Essen statt, die nächste 2016 in London.
Direkt am Donnerstag wurden Geschütze im Todessternformat aufgefahren: Beim Eröffnungspanel mit den Stargästen Kathleen Kennedy (Lucasfilmchefin) und Episode VII-Regisseur J.J. Abrams wurden neue wie alte Leinwandhelden auf die Bühne geholt, der R2-D2-Konkurrent BB-8 verblüffte das Publikum mit seiner realen Funktionsfähigkeit und zum Abschluss gab es den zweiten Teasertrailer zum im Dezember erscheinenden Film. Und der hat es in sich. Ein bedeutungsschwangeres und vertrautes Voiceover von Luke Skywalker sorgt für Atmosphäre, das Bild eines im Sand versunkenen Sternenzerstöres ist jetzt schon ikonisch und die knapp zwei Minuten lange Bilderflut gipfelt in einer Einstellung mit Han Solo und Chewbacca – spätestens an diesem Punkt schalteten viele Fans in den Ausrastmodus, so zu sehen beim Publikum in Anaheim oder in diversen Reaction-Videos auf Youtube.

Trailer bzw. Teaser waren auch darüberhinaus das ganz große Thema der sehr vielfältigen Celebration. Freitag folgte einer zum im November erscheinenden Videospiel Battlefront, Samstag gab es Impressionen aus der zweiten Rebels-Staffel und am finalen Sonntag barg das Panel zum ersten Ablegerfilm Rogue One, der im Dezember 2016 in die Kinos kommt, eine große Überraschung: Noch vor Drehstart im Sommer gab es (vorerst) exklusiv für das anwesende Publikum vor Ort (Aufnahmen wurden untersagt) einen von ILM gebauten kurzen Teaser: Die Kamera schwenkt von oben nach vorn über einen Dschungelplaneten, ein Tie-Fighter fliegt entfernt durchs Bild und am schönen Tageshimmel zeichnet sich allmählich schwach der übergroße Todesstern wie ein bedrohlich naher Mond ab. Dazu die Stimme von Obi-Wan Kenobi mit einem Satz aus Episode IV. Das Logo des Films wird in die nun folgende Schwärze eingeblendet, unterlegt von nicht zu identifizierenden Funksprüchen, die nach verzweifelter Schlacht klingen. Das Logo zerflackert. Und aus. Bäm! Begleitend wurde verkündet, dass es ein Kriegsfilm wird, der von einer Rebellengruppe sowie der Erbeutung der Todessternpläne handelt und somit kurz vor Episode IV spielt. Eine Zeit, in der es so gut wie keine Jedi mehr gibt, wie Regisseur Gareth Edwards anmerkte. Auch soll das relativ klare Gut/Böse-Schema des originalen Star Wars-Films von 1977 noch nicht gänzlich etabliert sein, es gibt Grautöne.

Zeit für ein Fazit. Nach eingehender Analyse und kritischer Auseinandersetzung kann man vorsichtig formulieren, dass die Celebration oberaffengeile Bilder bot, den ganz heißen Sithshit, nach dem zahllose Fanboys und -girls gelechzt haben und der die Vorfreude auf die kommenden Produktionen auf Lasertemperatur anheizt. Chewie, we’re home.