Bildmusik

Die Kombination aus Schauspiel und Musik hat viele magische Momente im Kino und Fernsehen erschaffen. TV-Serien sind oft für ihre Titelmusik bekannt: von Oldies wie Star Trek und Bonanza über 80er- und 90er-Hits wie NAM – Dienst in Vietnam, 21 Jump Street und Twin Peaks hin zu modernen Klassikern wie Game Of Thrones. Zu Beginn jeder Folge wird die musikalische Identität präsentiert und dadurch eine Stimmung etabliert.

Während dieses Maintheme meist extra für die Serie komponiert ist (anders z.B. das eben aufgezählte NAM, das Paint It Black von den Rolling Stones über die Kriegsbilder legt), wird vor allem in neueren Werken die Wirkung von besonderen und dabei dialogarmen Szenen gerne durch bereits existente Stücke potenziert – was natürlich oft nur im Kontext der bisherigen Handlung funktioniert. Im besten Fall profitieren beide Elemente davon und verschmelzen miteinander. Und hier wird es spannend. Eine persönliche Auswahl fünf gelungener Symbiosen aus Bildern und Musik in TV-Serien. Denn wir lieben sie alle, diese Magie:

Breaking Bad, Staffel 1, Folge 1
Szene: eine Fahrt durch die Wüste
Musik: Molotov – Apocalypshit
Auch darum toll: Furioser Einstieg in Walters neues Leben voller Chaos – Handlung und Soundtrack harmonieren perfekt.

Orange Is The New Black, Staffel 3, Folge 3
Szene: Nicky wird in den Hochsicherheitstrakt gebracht
Musik: Dum Dum Girls – Coming Down
Auch darum toll: Natasha Lyonne stellt mit minimalem Einsatz Nicky im Angesicht des Abgrunds dar, ihre vielleicht ansprechendste schauspielerische Leistung in einer Serie voll mit ansprechenden schauspielerischen Leistungen.

O.C., California, Staffel 2, Folge 24
Szene: Marissa schießt Trey nieder
Musik: Imogen Heap – Hide and Seek
Auch darum toll: Teeniedrama hin oder her – wo gab es einen perfekter getimten Musikeinsatz? Auch jenseits dieser berühmten Szene war der Score eine der Stärken der Serie.

Daredevil, Staffel 1, Folge 8
Szene: Fisks Morgenroutine
Musik: Yo-Yo Ma – Unaccompanied Cello Suite No. 1 in G Major, BWV 1007: Prélude
Auch darum toll: Die Kultiviertheit Fisks wird mit dem Ursprung seiner Monstrosität kontrastiert. Vincent D’Onofrios Interpretation des Kingpin lässt die meisten Film- und Serienschurken blass aussehen.

Twin Peaks, Staffel 2, Folge 2
Szene: Liebeslied zu dritt
Musik: Angelo Badalamenti – Just You
Auch darum toll: Wie absurd kann Kitsch performt werden? James Marshall, Sheryl Lee & Lara Flynn Boyle geben alles und beweisen: Twin Peaks sprengte manche Grenzen …