Endlich wieder wütend

Supergroup. Das hat etwas Magisches im Klang. Bands, die aus Mitgliedern mehrerer berühmter Bands bestehen. Wie ein Allstars-Team im Sport. Musikalisch ist das allerdings nicht immer herausragend; manchmal ist das Ergebnis weniger als die Summe seiner Teile.

Bei den Prophets Of Rage geht es aber um mehr als Musik. Die Crossover-Helden Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk von Rage Against The Machine sowie die Hip Hop-Heroen Chuck D von Public Enemy und B-Real von Cypress Hill möchten angesichts der aktuellen Lage in den USA als politische Band wahrgenommen werden und positionieren sich deutlich gegen Donald Trump.

Bisher kann man diesen Schmelztiegel aus drei der in ihren jeweiligen Genres erfolgreichsten Bands der letzten Jahrzehnte nur live auf der Bühne erleben. Am vergangenen Dienstag, kurz nach der vollständigen medialen Enthüllung des Projekts, fand das erste Konzert statt. Die Eintrittspreise waren gering, die Auflagen hoch: Aufnahmen mit Handys etc. waren nicht gestattet. Bleibt zu hoffen, dass die neu zusammengefundenen Propheten der Wut diese produktiv kanalisiert und Musik geschrieben haben, die an die alten Klassiker heranreicht. Und den kommenden Konzerten ein starkes Album folgen lassen.