Man gab den Neunzigern zu wenig Zeit. Ärgerlich! Das hat dieses coole Jahrzehnt nicht verdient. Es wurde so liebevoll in der Coming-Of-Age-Dramedy-Serie „Everything sucks!“ von Netflix portraitiert. Der US-Highscoolalltag vor allem. Klassischer Pop-Stoff also. Unterlegt mit ganz viele Ausrufezeichen setzender Musik. Gleich in der ersten Szene erklingen The Mighty Mighty Bosstones!
Und sonst? Starke Schauspieler in Geschichten über Nerds, eine Theater-AG, verlorene Väter und toughe Mütter. Über unwahrscheinliche Lieben, Freundschaft, Mut. Und mit toller Musik halt! Nein, eine der besten Serien aller Zeiten ist „Everything Sucks!“ mit seiner ersten Staffel noch nicht geworden. Bei weitem nicht. Aber ein sehr liebenswertes Stück TV-Unterhaltung. Eines, bei dem man sich gleich nach der letzten Folge (mit Cliffhanger!) auf die nächste Staffel freut.
Um dann entäuscht zu erfahren, dass Netflix die Serie etwa zwei Monate nach Erscheinen der ersten Staffel schon abgesetzt hat. Abgesetzt ist bei einem Streaming-Anbieter natürlich nicht ganz das richtige Wort. Sehen kann man sie ja jederzeit. Nur fortgesetzt wird sie leider nicht.
Es gibt so viele gute Serien da draußen. Ich selber hole teilweise noch den ein oder anderen Klassiker nach, während ich interessante Neuerscheinungen auf meine To-Do-Liste schiebe. Plötzlich habe ich die Sorge, dass spannende Projekte eingestellt werden, wenn sie nicht schnell genug geguckt werden. Zum Teil ist diese Herangehensweise der Anbieter vielleicht verständlich, schade aber auf jeden Fall.
Doch nichts ist in Stein gemeißelt. Vielleicht bekommt „Everything sucks!“ ja doch noch eine Chance, wenn im Laufe der Zeit genug Zuschauer darauf aufmerksam werden. Los, Kinder der Neunziger, los!
https://youtu.be/hf_YjzEvYeQ