Rezension: Deadite – Dieflower

Auf dunklen, nicht rekonstruierbaren Wegen hat das Album Dieflower der Band Deadite an Halloween seinen Weg zu mir gefunden. Grund genug für eine kurze Rezension.

Ohne Label im Rücken haben die vier Belgier 13 Songs aufgenommen, die zusammen auf eine Spielzeit von ca. 39 Minuten kommen, leider inklusive der Unsitte Hiddentrack.

Das große Thema der Band ist Horror, den sie in ihren Texten ausgiebig zelebrieren. Somit umreißt Horror Punk ’n‘ Roll die Sache wohl in etwa, aber in solchen kleinteiligen Genrebezeichnungen sollte man sich nicht verlieren. Wichtiger ist, was ankommt, in diesem Fall: leider zu wenig. Recht spannungsarm reihen sich die Songs aneinander, es fehlen wachmachende Breaks oder sonstige Bausteine für abwechslungsreichere Strukturen. Der Sänger singt solide, aber auch latent monoton, hat zuweilen einen leichten Danzig- und seltener einen Elvis-Anstrich, ohne in die Nähe deren Klasse zu kommen. Gelegentliche Ohs und Ahs im Hintergrund wirken entweder zu dezent oder deplatziert. Doch das große Manko hier wie beim Rest ist die Melodiearmut, die leider nicht durch besondere Energie oder Virtuosität kompensiert wird. Die zweifelsfrei intendierte Aggressivität kommt irgendwie gedämpft rüber, was auch an der eher matschigen Produktion liegen mag.

Es gibt schon den einen oder anderen unterhaltsamen Song, Potential ist da und richtig schlecht ist das alles sowieso nicht. Vielleicht ist es auch stimmungsabhängig, ob das Material größtenteils eben langweilig oder doch hypnotisierend wirkt. Aber ich fürchte langweilig.

Als selbst auf die Beine gestellte und halbwegs hübsch verpackte Visitenkarte für Juzen und Rockkneipen ist Dieflower dennoch in Ordnung. Nur das Bandfoto im Booklet tendiert handwerklich eher zum Thema der Band.

www.deadite.be